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This is the Police 2

This is the Police 2

Es geht zurück ins Polizeirevier mit Jack Boyd. Der Nachfolger des Weappy-Werks bleibt dabei nah am Erstling.

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Ich mochte das originale This is the Police, vermutlich mehr als die meisten anderen Spieler. Ich war wirklich gepackt von der Polizei-Simulation, der Geschichte von Jack Boyd und der Korruption in Freeburg. Es war sicher nicht perfekt und ich kann die Argumentation gut verstehen, dass Spiel wäre am Ende einfach monoton gewesen. Mit dem Nachfolger nun verspricht Entwickler Weappy mehr Polizeidrama mit mehr Abwechslung. Ich finde das nach ungefähr zehn Stunden mit This is the Police 2 ein wenig albern.

Wenn ihr den ersten Teil gespielt habt, kennt ihr den wahren Fokus der Geschichte bereits, der aber in This is the Police 2 noch mal um 110 Prozent hochgeschraubt wurde. Jack Boyd ist wieder da und eines führt zum anderen. Boyd arbeitet für ein neues Revier und muss gleichzeitig seine brutale Vergangenheit aufarbeiten. Die Geschichte wird durch Stop-Motion-Bilder und Animationen erzählt. Sie vermag weniger zu begeistern und ist nicht mal logisch. Dabei ziehen sich die Zwischensequenzen häufig schon sehr in die Länge, fast schon wie bei Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty.

Wie schon der Vorgänger, ist auch This is the Police 2 ein reiner Polizei-Simulator, auch wenn Boyd technisch gesehen nicht länger der Reviermanager ist. Das bedeutet, alles was die Polizeistation betrifft, muss bewertet werden und es müssen schwere Entscheidungen getroffen werden. Wenn etwa einer der Beamten im Dienst stirbt, wollen seine Kollegen zur Beerdigung gehen. Das bedeutet, sie können an dem Tag nicht so viel arbeiten, was die restliche Belegschaft unter Druck setzt.

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Es kann immer passieren, dass die Polizisten irgendwann nicht mehr unseren Befehlen folgen. Das Ziel ist also stets, eine Balance zwischen Effizienz und Menschlichkeit zu finden. Der größte Teil des Spiels besteht aus unendlichen Zwischensequenzen, Verhören, Untersuchungen, Strategiemomenten und taktischen Überlegungen. Die meisten Elemente wurden vom Vorgänger übernommen, aber der taktische Moment ist neu.

Ich kann die Aufgaben jederzeit annehmen, es ist aber wichtig, die richtige Ausrüstung dabei zu haben oder es ist schnell vorbei. Das funktioniert in etwa wie bei den Xcom-Spielen. Wir steuern unsere rundenbasierte Patrouille und müssen alle Gegner ausschalten, eine Bombe entschärfen und ähnliches. Wenn ein Polizist oder eine Polizistin ihren Job erledigen, steigt ihr Status und wir erlernen neue Fähigkeiten. Manche Charaktere können gut verhandeln, andere sind gut in Feuergefechten - sollte aber jemand bei der Mission sterben, ist er für immer verloren.

Es gibt etliche Spielmechaniken für diese Momente und zu wissen, welche Werkzeuge vielleicht gut geeignet wären, ist vorher nur schwer einzuschätzen. Glücklicherweise können wir mit Zeugen Zigaretten oder Dosennahrung austauschen, um so an wichtige Informationen wie Patrouillengewohnheiten von Wachen und ihre Anzahl zu gelangen.

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Leider werde ich das Gefühl nicht los, dass meine Chancen immer schlecht stehen - genau wie im Vorgänger - ganz egal welche Entscheidung ich getroffen habe. Klar, alles hat Konsequenzen, aber in einem Spiel wie diesem will ich häufiger das Gefühl erleben, eine echte Wahl getroffen zu haben. Es ist aber immer ein aussichtsloser Kampf. Ich kann drei Jobs bekommen, aber nur zwei Patrouillen haben, dann einen Job löschen, den ich für unwichtig halte, um dann später festzustellen, dass die anderen zwei Fehlalarme waren. Ich verstehe, klar, so kann es eben gehen. Aber ständig bestraft zu werden für diese Fehlentscheidungen macht nur wenig Spaß.

Grafisch gleicht This is the Police 2 seinem Vorgänger doch sehr. Der schicke Comic-Stil stellt Umrisse und Farben in den Vordergrund und die Präsentation der Menüs ist brillant. Die Zwischensequenzen bestehen aus Bildern und animierten Szenen, wobei der Grafik-Stil gerade bei den Bildern glänzt. Der Soundtrack mischt die Geräusche der Polizisten im Revier toll mit Swing und Jazz. Auch die Sprachausgabe ist überzeugend.

This is the Police 2 gleicht am Ende sehr dem Vorgänger, den ich anfangs sehr mochte. Ich hätte gerne gesehen, dass Weappy ein paar nervige Dinge behoben hätte, statt nur mehr Level hinzuzufügen und alles noch komplizierter zu machen. Die unendlichen Zwischenszenen stören das Tempo und manchmal wollte ich wichtige Dialoge einfach wegklicken, weil nach 30 Sekunden schon alles klar war, aber die Szene noch sieben Minuten weiterging. Wenn euch das erste Spiel wirklich gefallen hat, dann könnt ihr euch hier ein paar Stunden lang vergnügen. Aber bleibt eigentlich alles beim alten.

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06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
+
Nette Präsentation, Jon St. John ist immer noch gut als Jack Boyd, einige Spielmechaniken machen wirklich Spaß
-
fehlt sinnvolle Variation, die Spielmechanik ist insgesamt zu kompliziert. lahme Geschichte, vieles fühlt sich zu zufällig an
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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