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The Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3: Wild Hunt - Complete Edition gejagt (Nintendo Switch)

Das famose Abenteuer des Weißen Wolfs läuft nun auch auf der Nintendo Switch - das mussten wir uns natürlich selbst ansehen.

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Nicht viele Leute haben sich von den Gerüchten um eine Nintendo-Switch-Version von The Witcher 3: Wild Hunt überzeugen lassen, weil das Vorhaben so offensichtlich absurd erscheint. Die Ankündigung auf der E3 2019 ist deshalb auch heute noch surreal, es stehen einfach zu viele Fragen und Zweifel im Raum. Wie kann es CD Projekt Red geschafft haben, eine solche Leistung auf den Hybriden zu bringen? Um das rauszufinden haben wir einen Ausflug zu Nintendos Hauptsitz in Großbritannien gemacht, um den Switcher selbst auszuprobieren. Und um es direkt zu sagen: Es ist überraschend.

Wir wollen uns zuerst an einige Dinge erinnern, die den Witcher zu dem machen, was er heute für viele Leute ist. The Witcher 3: Wild Hunt ist der Abschluss der polnischen Games-Trilogie. Das Fantasy-Rollenspiel konzentriert sich auf die Geschichte eines silberhaarigen Helden namens Geralt von Riva, der seine Adoptivtochter Ciri durch die Welt im Spiel verfolgt. Das junge Mädchen gerät aus einem besonderen Grund ins Visier der sogenannten Wilden Jagd, einer übernatürlichen Macht, die überall gefürchtet wird. Um sie zu retten, begibt sich der Hexer auf diese epische Reise.

Geralt selbst ist ein berühmter Hexer und Monsterjäger. Seine Aufgabe ist es, wie andere Hexer übrigens auch, die Länder von den gefährlichen Monstern zu befreien, sofern die schwachen Bauern bereit sind, für ihren Schutz einen vernünftigen Preis zu zahlen. Im Gegensatz zu seinen Landsleuten ist Geralt jedoch besonders talentiert darin, sich mit den Problemen der Könige und Adligen auseinanderzusetzen, was ihn auf Quests führt, die vom Pfad der reinen Monsterjagd abweichen.

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The Witcher 3: Wild HuntThe Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3 ist selbst aus heutiger Sicht ein erstaunlich hübsches Spiel und die Charakterentwicklung sowie die Quest-Stränge gehören nach wie vor zu den besten des Genres. Während eines Spieldurchgangs lernen wir vielfältige Figuren und eine derbe Fantasiewelt kennen, mit der wir uns im Verlauf des Spiels wahrhaft verbunden fühlen. Aufgrund der unglaublich weitverzweigten Dialoge wird das Abenteuer mit Geralt zu einer sehr persönlichen Erfahrung.

Auf PC, PS4 und Xbox One wiegt das Game knapp 50 GB - ohne Add-Ons, auch das hat bei der Ankündigung des Switchers Zweifel gesät. Spieldateien in dieser Größe passen noch nicht auf die Cartridges des Hybriden, die sind aktuell ja maximal 32 GB groß. Außerdem enthält The Witcher 3: Wild Hunt - Complete Edition auf der Switch die beiden veröffentlichten Zusatzinhalte, wie haben die Polen das Problem gelöst? Wir haben beim Senior Producer von CD Projekt Red, Piotr Chrzanowski, nachgefragt:

"Die Anzahl der Frames, die ihr auf der Switch im Vergleich zu [anderen] Konsolen seht, ist etwas anders", erklärte Chrzanowski. "Wir mussten sicherstellen, dass das [nicht auffällt] während wir versucht haben, [die Leistungsfähigkeit der Switch auszunutzen]. Natürlich gab es einige Arbeiten, die in diesen speziellen Bereich flossen. Wir arbeiten an den Texturen, fixen die Speicher[-probleme] und versuchen, das Spiel auf intelligente Weise zu optimieren. Ihr werdet in bestimmten Situationen einen kleinen Unterschied in der Entfernung [zu ladender Objekte] bemerken, aber man sieht es nicht, während man spielt. Ziel war es, die Erfahrung so zu gestalten, wie sie ist auf anderen Konsolen zu finden ist und gleichzeitig in der Lage zu sein, es auf der Hardware, die ein bisschen weniger Leistung bereithält, auszuführen."

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The Witcher 3: Wild HuntThe Witcher 3: Wild Hunt

Trotz dieses Ziels gibt es also Einbußen und Chrzanowski bestätigte uns, dass sich Spieler auf Abstriche in der Präsentation einstellen müssen: "Wir haben einige Texturen neu skaliert und die Zwischensequenzen wurden auf 720p konvertiert. Wir haben auch viel am Soundsystem gearbeitet und dadurch etwas Platz gewonnen, aber den eigentlichen Inhalt haben wir überhaupt nicht geschnitten."

CDPR hat den Titel zwar an die Switch angepasst, von den vielfältigen Möglichkeiten des Geräts aber nicht unbedingt Gebrauch gemacht: "Ihr erhaltet [im Docking-Modus] eine Auflösungsverbesserung, möglicherweise auch eine FPS-Erhöhung, aber in beiden Fällen streben wir auf ganzer Linie 30 FPS an. Grundsätzlich hängt die [Anzahl der Frames] davon ab, ob etwas zu Großes auf dem Bildschirm passiert. Dann wird die Auflösung [von 720p auf 540p] gesenkt, um das zu berücksichtigen und das Gameplay flüssig zu halten. Normalerweise würde man nicht bemerken, dass es einen Abfall in der Auflösung gibt, wenn ihr nicht ganz genau darauf achtet [...]." Die Bildwiederholrate hatte laut Chrzanowski zwar generell Priorität, allerdings gebe es Situationen, in denen das Team andere Dinge hervorgehoben habe.

Die Steuerung auf der Switch war ein weiterer Punkt, den CD Projekt Red noch einmal ganz grundlegend diskutiert hat: "Nun, zuallererst hatten wir eine Debatte darüber, welche Art von Funktion die A-Taste haben würde", sagte Chrzanowski. "Bleiben wir bei dem, was wir auf anderen Plattformen haben, um den konsistenten Ansatz beizubehalten, oder verändern wir ihn, um ihn an das Nintendo-Publikum anzupassen, das an eine andere Form gewöhnt ist? Als Standard [nutzen] wir A im Nintendo-Stil, aber wir werden Optionen haben, um es im Menü zu ändern. Darüber hinaus kam der Großteil unseres Spiels ganz natürlich gespielt werden, da es dem [Steuerungsschema] anderer Plattformen ähnelt, mussten wir nicht viel ändern." Bewegungs- oder Touchscreen-Steuerung ist im Switcher übrigens keine Wahlmöglichkeit und das Studio habe auch keine Pläne, solche Optionen später noch hinzuzufügen, meint der Senior Producer.

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The Witcher 3: Wild HuntThe Witcher 3: Wild Hunt

Wir haben den Kampf mit der Bruxa aus der Erweiterung Blood and Wine gespielt, der als einer der schwierigeren Auseinandersetzungen von The Witcher 3: Wild Hunt gilt. Für uns hat diese besondere Auseinandersetzung perfekt gezeigt, wie beeindruckend CDPR es geschafft hat, den Titel zu portieren. Obwohl wir häufiger gestorben sind, als wir an dieser Stelle zugeben wollen, konnten wir den Boss am Ende besiegen. Der Wechsel zwischen Nahkampf und Zeichen-Nutzung wechselte sich wie gewohnt mit den Mechaniken des Monsters ab. Abgesehen von der visuellen Abschwächung fühlte sich die Situation genauso an, wie wir den Kampf aus den leistungsstärkeren Editionen von The Witcher 3 in Erinnerung haben.

Zusammenfassend halten wir noch einmal fest, was wir von The Witcher 3: Wild Hunt auf der Switch gesehen haben. Die auffälligen 4K-Grafiken gibt es nicht, dafür müsst ihr auf dem PC oder den Konsole-Upgrades spielen. Ansonsten fühlte sich das Spiel so flüssig und poliert an, wie auf den anderen Plattformen. In Wahrheit sind wir immer noch ein wenig verwirrt darüber, wie CDPR diese Leistung vollbracht hat, denn dieser Port ist so beeindruckend, wie er effektiv ist. Wir freuen uns deshalb auf die offizielle Markteinführung am 15. Oktober.

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