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Stranded Deep

Stranded Deep

Wir haben unseren Survival-Spezialisten Roy in die tiefen Gewässer der Karibik geschickt, von wo aus er uns Flaschenpost geschrieben hat.

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Dieses Survival-Game beginnt in einem Privatjet und sicher könnt ihr euch schon denken, was als Nächstes geschieht. Kurz nachdem das Flugzeug ins Meer stürzt, müssen wir zu unserem Rettungsfloss zurückschwimmen und versuchen, die nächstgelegene tropische Insel zu erreichen. Die ersten Minuten dienen als Tutorial und erklären uns die Grundlagen; bau einen Unterschlupf, mach Feuer, töte eine Krabbe und koche sie oder öffne eine Kokosnuss - typischer Insulaner-Kram eben. Danach sind wir auf uns allein gestellt.

Stranded Deep weist einige offensichtliche Ähnlichkeiten zu The Forrest auf, es hat jedoch auch Elemente von Subnautica und Raft. Trotz dieser vielen Einflüsse versuchen die Entwickler ihr eignes Ding zu machen. Es gibt eine Art übergeordnete Geschichte mit einem klaren Ziel, denn statt einfach nur zu überleben, müssen wir es in die Mitte der Karte schaffen und dort ein Flugzeug wieder flott machen. Es ist schon ein wenig seltsam, dass wir am Anfang kaum eine einfache Klinge herstellen können und uns dann Ruckzuck zu einer Art Tony Stark entwickeln.

Mir hat sehr gefallen, wie viele unterschiedliche Gegenstände und Dinge wir herstellen können, das reicht von Gebäuden bis zu Betten und Flössen. Je mehr man baut, desto besser wird man und das eröffnet uns zusätzliche Optionen. Im Wasser werden wir von Haien bedroht An Land machen uns Schlangen das Leben schwer. Deren Gift raubt uns langsam die Lebensenergie raubt und ich musste auf die harte Tour lernen, welche Pflanze bei Schlangenbissen hilft. Seltsamerweise können wir unsere Gesundheit auf unserer Uhr ablesen (praktisches Teil).

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Die Grafik des karibischen Archipels ist ein Genuss. Ich habe mir sehr gerne aus der Egoperspektive das Meer und die Inseln angeschaut.

Die Steuerung ist funktional und mit ein wenig Eingewöhnungszeit gehen die Aktionen natürlich von der Hand. Es war ein wenig frustrierend Krabben zu fangen, weil sie sich so schnell bewegen, aber vielleicht ist das auch im echten Leben so? Meine Erfahrungen im Krabbenfangen halten sich in Grenzen, wisst ihr. Womit ich nicht gerechnet habe waren die Bosskämpfe, denn um an die Flugzeugteile zu gelangen, müssen wir in Gebiete vordringen, die von Tieren bewohnt werden (darunter sogar ein Megalodon). Diese Konfrontationen sind ebenso intensiv, wie packend, doch zu den spannendsten Momenten gehört es, die Insel zu wechseln - man weiß nämlich nie, ob man das Ziel erreicht, ohne in einen Sturm zu geraten, gefressen zu werden oder zu verhungern.

Einige Dinge hätten allerdings besser umgesetzt werden können. Die Inseln waren für meinen Geschmack ein wenig zu klein und boten zu wenige Ressourcen, um eine ordentliche Basis zu errichten. Es gab allerdings auch kaum einen Grund, größere Strukturen zu bauen, da man ständig auf der Weiterreise ist. Warum eine Basis bauen und sich mit schwerem Zeug abschleppen, wenn wir doch sowieso bald weiterfahren (man will ja von dieser Insel weg...)? Es ist ein wenig schade, dass ein Feature, das so prominent im Trailer zu sehen war, fast überflüssig ist. Natürlich können wir eine Farm aufbauen und Regenwasser auffangen, aber das war eigentlich nie wirklich nötig und das Spiel ermuntert einen dazu auch nie.

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Die Steuerung ist funktional und mit ein wenig Eingewöhnungszeit gehen die Aktionen natürlich von der Hand.
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Der Überlebenskampf steht im Mittelpunkt, aber für mich waren die Tauchgänge in die Tiefe und die Suche nach Schiffswracks die wahren Höhepunkte von Stranded Deep. Die Erkundungsausflüge machen uns mit einem weiteren Teil des Spiels bekanntgemacht, den furchteinflößenden Haien. Leider werden diese Tiere durch einen Wechsel der Musik angekündigt, was die Immersion ein wenig stört, Mir hätte ein echter Überraschungsmoment besser gefallen, aber vielleicht merkt man beim Tauchen ja auch unterbewusst, dass es ein gefährlicher Feind auf einen abgesehen hat - auch auf diesem Gebiet bin ich kein Experte.

Bei The Forrest hat uns der Multiplayer besonders gut gefallen, dieses Feature bietet Stranded Deep zurzeit leider noch nicht. Natürlich hilft es der Atmosphäre, wenn man sich einsam fühlt, aber es ist auch irgendwie eine verpasste Gelegenheit. Solch ein Game wäre im Koop so viel besser, vielleicht ja sogar mit einer Art PvP? Insgesamt macht Stranded Deep aber auch so viel Spaß und sorgt für etliche Stunden Unterhaltung. Es ist ein packender Überlebenskampf, doch mit ein paar kleinen Veränderungen hätte er noch viel besser sein können.

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
sieht echt schick aus, viele sichtbare Details, man hat ordentlich zu tun (überleben ist nicht leicht), Crafting-System und coole Haie.
-
die Inseln sind zu klein, es gibt keinen Multiplayer.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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