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The Last of Us: Part II

Sony kontaktiert Medien wegen "unfairer" Rezensionen zu The Last of Us: Part II

Wir müssen uns das kurz von der Seele schreiben...

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Als Leser müsst ihr in der Lage sein, den Rezensionen und Meinungen der Medien zu vertrauen, denen ihr folgt. Wir können natürlich nur im Namen von Gamereactor sprechen und hoffen deshalb, dass ihr unseren Urteilen, mögen sie auch manchmal von verschiedenen Leuten mit unterschiedlichen Meinungen stammen, Vertrauen entgegenbringt. Wir geben dem Spiel die Noten, die wir für nötig halten, so einfach ist das.

Doch Meinungen sind nicht immer das, was man sich wünscht und deshalb gibt es Diskussionen. Als eigene Kontrollinstanz stehen private Medien-Outlets nicht in der Verantwortung, den Verlagen einen Gefallen zu tun, obwohl zwischen den Journalisten und den PR-Agenturen ein einseitiges Arbeitsverhältnis besteht. Die Entwickler liefern Informationen, die wir nicht immer überprüfen können, allerdings in Kontext setzen. Dieser Kontext ist für viele Menschen wichtig, denn er hilft beim Einordnen und Abschätzen.

In manchen Fällen funktioniert dieses Verhältnis nicht und das geht von beiden Seiten aus. Wenn sich Partner unprofessionell behandeln und aufeinander Einfluss nehmen, dann ist das eine blöde Sache, die allen Parteien (euch auch) schadet. Deshalb finden wir es gar nicht gut zu sehen, dass sich Sony Berichten zufolge an Medien wendet, um sich über die Bewertungen von The Last of Us: Part II zu beschweren.

In einem großen Artikel bei Polygon kommt der Kritiker Rob Zacny von Vice zu Wort, der uns verrät, was Sony zu seiner Rezension zu sagen hatte: "Sie waren der Ansicht, dass einige der Schlussfolgerungen, zu denen ich in meiner Review gelangt bin, unfair waren, und lehnten einige bedeutende Änderungs- oder Verbesserungswünsche ab."

Zacny erklärt, dieses Verhalten "ungewöhnlich" sei, fügte jedoch hinzu, dass er das Gespräch nicht als "konfrontativ" wahrgenommen habe. Es ist erwähnenswert, dass Vice keine Abschlussnote verleiht, trotzdem scheint Sony gedacht zu haben, dass der Text zu negativ klingt. In Polygons Artikel finden sich weitere Beispiele des Game Directors Neil Druckmann und des Synchronsprechers Troy Baker, die auf Kritik an The Last of Us: Part II in den sozialen Medien unprofessionell reagieren.

Ob Vice das einzige kontaktierte Medienunternehmen ist, das laut Sony zu den "falschen" Schlussfolgerungen über das neueste Abenteuer von Naughty Dog gelangt sei, ist unbekannt, aber wir sind uns einig, dass das keine professionelle Art des Umgangs mit Medien ist. Stärke zu zeigen bedeutet auch, sich Kritik gefallen zu lassen, sonst ist das Zensur. Außerdem ist The Last of Us: Part II eines der am besten bewertetsten Spiele des Jahres, es gibt keinen Grund eine Einzelstimme verbieten zu wollen. Oder wie seht ihr das?

The Last of Us: Part II

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