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Persona 5 Strikers

Persona 5 Strikers - Erster Coup

Die Phantomdiebe müssen nächstes Jahr einen weiteren Fall lösen. Wir haben uns den Start des Abenteuers angeschaut.

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Persona 5 Strikers wird am 21. Februar 2021 auf PC, PS4 und Nintendo Switch erscheinen, das hat Atlus Anfang der Woche offiziell bekanntgegeben. Das neueste Persona-5-Spin-Off wurde ins Englische vertont und es wird mit Untertiteln in Französisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch (neben den Englischen) ausgeliefert. Wer möchte und kann, erfreut sich am japanischen Originalton. Der Publisher wird Vorbestellern der englischen Digital Deluxe Edition vier Tage früheren Zugriff auf das Actionspiel gewähren, auf diese Weise könnt ihr also bereits ab dem 19. Februar spielen.

Der Game Director Daisuke Kanada besteht laut Atlus West darauf, dass Persona 5 Strikers für jeden Freund von Actionspielen etwas sein könnte. Ihr müsst also weder das Hauptspiel oder gar die Royal-Neuveröffentlichung von Anfang des Jahres gespielt haben, noch mit den diversen Manga- und Anime-Umsetzungen vertraut sein, um der Geschichte folgen zu können. Jeder soll Persona 5 Scramble: The Phantom Strikers - wie der Titel im Original heißt - genießen können, jedenfalls war das das selbsterklärte Ziel der Entwickler. Dennoch dürfte jedem klar sein, dass sich dieses Spiel vorrangig an Menschen richtet, die von den Phantom Thieves of Hearts bereits bekehrt wurden.

Persona 5 Strikers ist als Fortsetzung von Persona 5 angedacht worden, an Persona 5 Royal setzt es nicht an. Wir begleiten die Phantomdiebe bei einem Ausflug in den Sommerferien, einige Zeit nach den Ereignissen des Hauptspiels. Die Truppe wird nicht sonderlich viel Zeit zum Entspannen bekommen, denn auf ihrer Reise durch sechs japanische Großstädten treffen sie auf sogenannte Monarchen, die verstörte Bedürfnisse sammeln. In sogenannten Gefängnissen pferchen sie willenlose Schatten zusammen, denen sie die Begierden entrissen haben. Wir müssen die Macht der Monarchen brechen, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen.

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Persona 5 Strikers
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Weil die Phantomdiebe keine Krieger im eigentlichen Sinne sind, ist Persona 5 Strikers auch kein richtiges Musou-Spiel. Wir bekämpfen folglich nicht Hunderte von Feinden gleichzeitig, sondern nur ein paar Dutzend. Die Gruppe sucht deshalb auch keine direkte Konfrontation mit den Schatten, stattdessen erkunden sie die Gegend, greifen aus dem Hinterhalt an und vermeiden unnötige Kämpfe. Sind wir unvorsichtig, geraten wir möglicherweise in einen Hinterhalt, was das Sicherheitslevel des aktuellen Kerkers erhöht, Gegner aufscheucht und andere Nachteile nach sich zieht. Passiert das zu häufig, müssen wir uns zurückziehen und es später noch einmal probieren.

Das Spielgefühl unterscheidet sich also deutlich von gängigen Titeln im Stile von Dynasty Warriors, das wird bereits beim Level-Aufbau deutlich. Im Stream haben uns die Entwickler einen frühen Kerker gezeigt, der auf dem Bezirk Shibuya basiert. Dieses frühe Gebiet spielt in den engen Straßen Tokyos, die Kämpfe finden folglich nicht auf offenem Feld statt. Die 3D-Welt teilte sich auf mehrere Routen auf, die wir bis zu einem gewissen Punkt selbstständig erkunden können. Checkpoints lassen uns zwischen verschiedenen bereits Gebieten hin- und herreisen und wir können sie nutzen, um zur Außenwelt zurückzukehren (was uns komplett heilt und keinerlei Nachteile nach sich zieht). Ab und zu wechselt die Perspektive für klassisches Plattforming in die zweite Dimension.

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Die Hinterhalt-Mechanik aus Persona 5 wurde in Strikers übernommen, was ebenfalls ein großer Unterschied zu vergleichbaren Titeln des Entwicklers Omega Force ist. Ihr seht im Metaverse einzelne Wachen, die ihr überfallen oder frontal angreifen könnt. Bei Kampfbeginn zerfallen die Schatten in ihre einzelnen Bestandteile, die anschließend bekämpft werden müssen. Gelingt euch der Hinterhalt, werden die Feinde direkt betäubt, sodass ihr in Ruhe schwere Spezialattacken (die allesamt Flächenschaden verursachen) platzieren könnt. Das dünnt die ohnehin nicht sehr große Gegnergruppe meist schon ordentlich auf.

Persona 5 Strikers
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Im Kampf selbst haben wir natürlich Zugriff auf normale Combos, wie man das aus dem Musou-Subgenre kennt. Persona 5 Strikers setzt allerdings nicht primär auf Button-Mashing und schnelle Reflexe, denn in den Schlachten kommen die RPG-Systeme aus Shin Megami Tensei zum Tragen. Ihr müsst die elementaren Schwächen und Resistenzen der vielen Personas beim Einsatz von Fähigkeiten berücksichtigen und Mechaniken wie Showtime, All-Out-Attacken, den Batton Pass und 1-More-Kombos nutzen. Es gibt außerdem spezielle Objekte auf dem Schlachtfeld, mit denen wir interagieren können, um weitere AOE-Attacken zu entfesseln.

All diese Techniken erzeugen ein überraschend tiefes Kampfsystem, das im Gefecht mit herausfordernden Feinden regelmäßig auf die Probe gestellt zu werden scheint. Mächtige Gegner und Minibosse haben ziemlich viele Lebenspunkte und dank ihrer aufgeladenen Angriffe teilen sie mächtig Schaden aus. Mit einfachen Waffenangriffen verletzen wir diese Feinde kaum, deshalb ist es wichtig, Einsatz der vielen Combomöglichkeiten zu machen und den gefährlichen Attacken gleichzeitig auszuweichen.

Ihr könnt jederzeit zwischen euren vier aktiven Persona-Anwendern und den Kämpfen aus dem Reserveteam wechseln. Uns wurde natürlich der Anführer der Phantom Thieves vorgestellt, Joker. Er benutzt schnelle Nahkampfangriffe mit hohem Schaden und kann dank seiner eigenen Persona Arsene auf das Curse-Element zugreifen. Ihm werden alle sieben Kernmitglieder der Phantom Thieves zur Seite stehen, auch die Navigatorin Futaba ist mit dabei. Darüber hinaus gibt es zwei neue Spielfiguren, eine davon ist eine künstliche Intelligenz namens Sophia.

Persona 5 Strikers
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Kämpfen wir gerade nicht, stromern wir in der realen Welt des Spiels mit vielen bekannten und einigen neuen Schauplätzen herum. Shibuya sieht genau wie in Persona 5 aus und deshalb werden sich Fans direkt wie zuhause fühlen, wenn sie die Seitenstraße vor dem Café Leblanc, das Lokal selbst und unser Hideout (Rens Zimmer) erkunden. Leider ist der Titel ein Relikt der auslaufenden Konsolengeneration, was man zum Beispiel an den häufigen Ladezeiten bemerkt. Die Gebiete sind nicht sehr groß und genau wie im Hauptspiel sind sie regelmäßig von kurzen Ladesequenzen unterbrochen. Auch bei der Animation von Gesten wirkt der Titel hölzern, was vom auffälligen Persona-Stil zum Glück etwas überschattet wird. Wer genau hinschaut, der bemerkt das relative Alter des Games aber trotzdem.

Was ich bislang von Persona 5 Strikers gesehen habe, wirkt nach einer actionreichen Neuausrichtung der Persona-Formel. Wem die rundenbasierten Kämpfe im Hauptspiel zu träge waren, der könnte an den Echtzeitschlachten mehr Gefallen finden. Euch sollte jedoch klar sein, dass die Dynasty-Warriors-Entwickler mit diesem Titel neue Wege gehen, denn die Phantomdiebe quasseln immer noch sehr viel miteinander. Die Spielstruktur scheint deutlich näher am Ausgangsmaterial angesiedelt zu sein, zumindest hielt sich das Verhältnis von Gesprächen und Kämpfen im gesehenen Abschnitt überraschenderweise die Waage. Wie tief sich Persona 5 Strikers auf die Socializing-Komponente konzentriert und welche Rolle das Vergehen der Zeit im Spiel spielen wird, konnten wir bislang nicht klären. Doch da der Titel bereits in drei Monaten bei uns erscheint, müssen wir nicht mehr allzu lange darauf warten.

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