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Marvel's Avengers

Marvel's Avengers: Kostenpflichtige Verbrauchsgegenstände umgehen Schranken im Fortschrittssystem

Wenn euch ein Entwickler dafür zahlen lässt, das Spiel insgesamt weniger spielen zu müssen, dann sagt das schon viel über die Qualität eines Projekts aus. Ein Kommentar:

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Update, 03. November 2021, 12:06 Uhr:
Die umstrittene Einführung der kostenpflichtigen In-Game-Vorteile zog heftige Kritik nach sich und Square Enix musste nun zurückrudern. Die problematischen Gegenstände sind nicht länger mit echtem Geld kaufbar, doch sie bleiben im Spiel enthalten und können ab sofort nur noch mit Spielwährung freigeschaltet werden. Die komplette Nachricht findet ihr an dieser Stelle.

Originale Meldung:
Square Enix verkauft in Marvel's Avengers neuerdings Items, die den Kunden für kurze Zeit spielerische Vorteile verschaffen, sofern diese zuvor einen geringen Betrag der Premiumwährung investieren. Man zahlt zwischen einem und fünf Euro und erhält dafür einen Verbrauchsgegenstand, der die Menge erhaltener Erfahrungspunkte und die Wahrscheinlichkeit, seltene und bessere Beute zu finden, für eine festgelegte Zeitspanne erhöht. Auf diese Weise können Nutzer ihre Bemühungen intensivieren, um schnell und gezielt deutlich mehr Fortschritte zu verzeichnen, als es anderen Spielern möglich ist. Nach einmaliger Nutzung und nach Ablauf der Frist verliert der Gegenstand seinen Effekt.

Man kennt diese Mechaniken aus Spielen, die von Natur aus repetitive Elemente aufweisen und von den Spielern verlangen, immer wieder die gleichen Aktivitäten zu absolvieren. Obwohl die Entwickler Crystal Dynamics in der Vergangenheit mehrmals darauf hingewiesen haben, dass Mikrotransaktionen in Marvel's Avengers lediglich kosmetische Anpassungsoptionen freischalten werden und niemals einen Spielvorteil gewähren, war diese Entwicklung leider abzusehen.

Der Titel hatte seit dem Start Probleme und es ist klar, dass die Erwartungen des Publishers nicht erfüllt wurden. Die (zu) niedrige Anzahl der Spieler wurde durch die Inklusion des Titels in beliebte Online-Mitgliedschaften, wie PS Now oder jüngst dem kostenpflichtigen Xbox-Game-Pass-Abo, zwar teilweise abgefedert, das steigert die Rentabilität aber nur zu einem gewissen Teil.

Im März veröffentlichte Crystal Dynamics ein umstrittenes Update, das Spieler des Live-Service-Titels am Verdienen von Erfahrungspunkten und Beute hinderte. Die Entwickler erklärten damals, dass diese Änderung getätigt wurde, weil man auf die Spieler Rücksicht nehmen wollte. Nutzer mit tiefen Taschen dürfen dieses „Feature" nun umgehen (zumindest temporär), indem sie echtes Geld ausgeben. Angesichts der neuesten Entwicklung wirkt diese Bevormundung heute wie ein Lippenbekenntnis.

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Quelle: VGC, Reddit.

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