Deutsch
Gamereactor
Kritiken
Lumines: Electronic Symphony

Lumines: Electronic Symphony

Lumines ist wunderbar - und das war schon immer so. Ab dem ersten Beat, der ersten synchronen Bewegung eines der knallbunten Vierer-Blöcke packt einen das Musik-Puzzlespiel. Man versteht sofort, worum es hier geht. Was das alles soll. Es ist Tetris für Liebhaber elektronischer Musik. Es wummert und scheppert sich direkt ins Herz. Einziges Problem: Das alles ist soweit nix Neues.

Lumines: Electronic Symphony ist ein wirklich tolles Spiel, um das noch einmal zu schreiben. Aber es ist leider auch nur eine Art Update, dass Ubisoft hier für die PS Vita bei Q Entertainment in Auftrag gegeben hat. Die grundsätzliche Spielmechanik ist identisch mit den Vorgängern, wozu auch Lumines für die PSP gehört, ebenso ein Launchtitel damals.

Noch immer müssen wir auch heute zweifarbige Viererblöcke so anordnen, dass sich mindestens eine gleichfarbige Vierer-Kombination ergibt. Dazu rockt im Hintergrund ein Track, der dynamisch auf das Geschehen reagiert. Das ist optisch und akustisch ein absoluter Hochgenuss und lädt zur Bewusstseinserweiterung geradezu ein.

Es geht in allen drei Spielmodi Meister, Stoppuhr und Reise darum, eine möglichst hohe Punktzahl zu holen. Mal im Endlosspiel, mal gegen die Zeit. Aber immer braucht man dafür Groove, Flow und schöne Kombos. Durch sein charmantes Wesen schafft es das Spiel, sich viel mehr Spielzeit zu erschleichen, als man ihm eigentlich widmen will. Es ist ein bisschen wie bei Tetris: Am Ende des Tages liegt man nicht mit der Freundin im Bett, sondern mit der PS Vita.

Lumines: Electronic Symphony
Am Ende des Tages liegt man wegen dem Spiel hier nicht mit der Freundin im Bett, sondern mit der PS Vita.

Zum Glück kann man die Konsole heute ohne schlechtes Gewissen streicheln. Allerdings ist die Touch-Steuerung sehr reduziert ausgefallen und dazu noch überflüssig. Die Blöcke zu drehen, das funktioniert einfach besser und schneller über jede der Tastensteuerungen. Wer mit dem Wurstfinger auf dem Touchscreen rumhämmert, verdeckt zudem immer einen Teil der Bildfläche, was bei Lumines sehr schnell zum Problem wird.

Werbung:

Wirklich neu sind nur die durch ein Erfahrungspunktesystem freispielbaren Avatare mit ihren verschiedenen Fähigkeiten. Die Avatar-Fähigkeiten lassen sich auch durch wiederholtes Tippen auf das rückseitige Touchpad aufladen, was vor allen Dingen in kritischen Situationen eine große Hilfe sein kann. Die Fähigkeiten sind mächtig, sie liefern Extrablöcke, die etwa alle verlinkten Blöcke einer Farbe eliminieren.

Die Avatare haben auch Duell-Fähigkeiten für den lokalen Multiplayer für Zwei im Gepäck. Online sind lediglich die enorm wichtigen Ranglisten vertreten und ein witziges Metagame namens Weltblöcke. Dort spielen wir gemeinsam mit allen anderen Lumines-Jüngern in einer Datenwolke, in die wir unsere erspielten Blöcke hochladen, um den Weltblock zu eliminieren und Erfahrungspunkte für Bonuszeugs freizuschalten. Das Freischalten von neuen Skins und Avataren ist in Kombination mit der der Highscorejagd das einzige, was uns als Motivator bei Laune hält.

Wäre Lumines: Electronic Symphony nicht im Kern so ein wunderbares Crack-Spiel, es gäbe nicht viel, was einen als Spieler locken würde. Klar, das schlichte und extrem suchtfördernde Spielprinzip gepaart mit der überzeugenden Präsentation machen es zu einem tollen Spiel. Aber auch leider zu einem, dass insbesondere den Fans außer dem hervorragenden Soundtrack mit Stücken von Szene-Größen wie Ken Ishii, LFO oder den Chemical Brothers (hier die komplette Tracklist) und neuer Hintergrundoptik quasi nichts Neues bietet. Aber es entspannt, wie immer und wie kein anderes Musikspiel. Und es gibt fast nichts schöneres, als einen perfekt orchestrierten Ultra-Bonus.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
macht süchtig, schönes Soundtrack, schickes Design
-
Kaum Neues, kein Online-Multiplayer
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

Ähnliche Texte



Lädt nächsten Inhalt