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Lego Star Wars III: The Clone Wars

Lego Star Wars III: The Clone Wars

Ohh, Ahh, Hrmmm. Ahh, Ohh, Urghh. Die komischen Sounds aus den spartanisch animierten Klötzchengesichtern sind so herrlich charmant. Das ist auch bei Lego Star Wars III: The Clone Wars nicht anders. Wie auch sonst nicht viel anders ist. Mehr vom altbekannten Abenteuer in der Version für Xbox 360, PS3, PC und Wii.

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Die Lego-Titel von TT Games sind und bleiben das perfekte Vergnügen für Onkel und Neffe. Ein simpler Drop-in-Drop-out-Multiplayer für zwei Spieler, dazu all die lieb gewonnen Weltraum- und Abenteuerfilme - wie sollte man das besser machen können? Nun ja, man könnte zum Beispiel beim Design der Level anfangen, genauer gesagt beim Design der Rätsel und Denkaufgaben. Die sind nämlich immer wieder ein großer Stolperstein, der dem gemütlichen Plattformer immer wieder jegliche Leichtigkeit nimmt. Man findet sich fluchend vor dem Bildschirm wieder - und der Neffe lernt Wörter, die dessen Eltern bestimmt nicht am Abendbrottisch hören wollen.

So komplett auf dem Schlauch stehen und einfach keine Lösung finden - das ist jedenfalls nicht normal. Die diversen Gameplay-Bugs im letzten Level auf dem Planeten Vassek gegen den Bösewicht Grievous etwa erfordern derart viel idiotische Transferleistung, dass mit ziemlicher Sicherheit 98 Prozent aller Spieler jeden Alters an dieser Stelle aussteigen würden, wenn es keine Tipps im Internet gäbe. Mit Herausforderung hat das nichts zu tun, es ist einfach schlechtes Level- bzw Rätseldesign.

Das ist extrem schade, wo doch der Rest vom Spiel wirklich hübsch ist. Die Hintergrundgeschichte im dritten Spiel der Serie leitet sich primär aus den Clone Wars-Cartoons ab, aber es gibt auch Szenen aus den Filmen. Wie man die dann folgende Story spielt, liegt ganz bei einem selbst. Die Missionsstränge liegen alle offen, so dass man zuerst General Grievous jagen kann, um in der nächsten Sekunde Asajj Ventress zu kassieren.

Lego Star Wars III: The Clone Wars
Geteilter Bildschirm im Koop, wenn beide Spieler getrennte Wege gehen wollen - ein gutes Konzept.
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Die Basis ist diesmal keine Kantine, sondern ein Raumschiff. Das ist anfangs ziemlich klein und lässt sich erst nach und nach öffnen mit der Hilfe von goldenen Steinen. Das Konzept hinter dem Basislabyrinth erschließt sich mir nicht vollständig, noch so eine zweifelhafte Designentscheidung. Trotzdem freut man sich immer wieder, nach den Missionen nach Hause zu kommen, weil man die gesammelten Steine in neuen Quatsch investieren darf. Das alles ist am Ende wie gehabt. Wer die Legospiele kennt, kriegt mehr von dem, was er mag.

Änderungen gibt's am Gameplay in den einzelnen Missionen, die sich jetzt deutlich offener und variabler spielen. Die eher klassischen Plattformer-Level werden von wirklich schön gemachte Flugmissionen unterbrochen, wo jetzt endlich auch die Steuerung funktioniert. Über 20 Fluggeräte sind am Start, zahlreiche Bodengleitern und Star Wars-Roboter auch. Knapp 140 verschiedene Lego-Männchen lassen sich im Laufe des Spiels freischalten. Da man in vielen Levels nur mit speziellen Figuren in alle Räume kommt, wird man zum Durchspielen die Level sicherlich mehrmals ausprobieren müssen.

Am besten macht man das gemeinsam im Koop - und zwar bevorzugt im Storymodus. Es gibt zwar auch eine Arcade-Variante, die man sich relativ frei konfigurieren kann, aber die Story fühlt sich einfach natürlicher an. Beide Spieler können zudem unabhängig voneinander losziehen, zu Fuß, in Kampfjets oder Bodengleitern. Sie kommen spätestens beim nächsten Levelabschnitt wieder zueinander. Ein gutes System. Nett gemacht ist auch, dass Echtzeitstrategieelemente hinzu gekommen sind. In manchen Missionen müssen wir Basen erobern, wo wir dann auf Legoplatten Kasernen für Fußsoldaten bauen können, Luftunterstützung anfordern oder AT-ATs aus dem All kommen lassen können. Ziemlich überschaubar ist das zwar, aber trotzdem eine nette Ergänzung.

Es bleibt allerdings unverkennbar, dass sich Lego Star Wars III: The Clone Wars in erster Linie an Kinder und junggebliebene Onkels richtet. Es bietet nicht viel für diejenigen, die eine echte Herausforderung jenseits der bisweilen frustrierend dumm-absurden Rätsel suchen. Das Spielprinzip heißt Knopf drücken bis der Bildschirm von Gegnern gesäubert ist. Da kann jeder mitmachen, dass ist das Schöne. Viel Spieltiefe bietet so ein Konzept aber nicht.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Star Wars und Lego, perfekter Koop-Modus, neue Echtzeitstrategieelemente,
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Designfehler bei den Rätseln, zu wenig Abwechslung
overall score
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