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iPhone 12 Pro Max

Das Pro-Modell scheint kein wesentliches Upgrade zum regulären iPhone 12 zu sein, doch das Pro Max ist eine ganz andere Geschichte.

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Da die verschiedenen iPhone-12-Modelle in diesem Jahr viele Gemeinsamkeiten aufweisen, haben wir uns dazu entschieden, uns in diesem Artikel hauptsächlich auf die Dinge zu konzentrieren, die das iPhone 12 Pro Max von seinem Stammgerät unterscheiden. Unsere allgemeineren Beobachtungen zur iPhone-12-Serie findet ihr in unserem Test des Standard-iPhone-12 an dieser Stelle.

Ich möchte diesen Artikel mit offenen Karten starten und zugeben, dass ich das reguläre iPhone 12 Pro in diesem Jahr nicht besonders mochte. Normalerweise gelingt es Apple, eine sinnvolle Distanz zwischen den Standardmodellen und den Geräten für sogenannte "Power-User" zu kreieren, doch in der 2020er Reihe ist diese Linie etwas verschwommen. Das gilt insbesondere für das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro: Die beiden Smartphones haben die gleiche Größe, sie verwenden das gleiche Zubehör und abgesehen von der matten Glasrückseite, dem Stahlrahmen und der Tele-Kamera sind die Unterschiede fast nicht vorhanden.

Das 12 Pro kann ich deshalb nicht wirklich empfehlen, beim iPhone 12 Pro Max sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Eine gute Woche lang habe ich das (bisher) größte Telefon von Apple nun schon verwenden dürfen und mir ist klar, dass das Teil für Enthusiasten besonders spannend sein kann. Die Bildschirmgröße des iPhone 12 Pro Max entspricht 6,7 Zoll, die Pro-Max-Variante des Vorjahresmodells lag bei 6,5 Zoll. Das Gerät bringt etwas mehr auf die Waage als sein direkter Vorgänger und dank der industrielleren Kanten - diesmal aus Edelstahl - ist es nicht so gebogen und dynamisch wie die früheren iPhones.

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Das Gerät ist dank der industrielleren Kanten aus Edelstahl nicht so gebogen und dynamisch wie die früheren iPhones.

Auf den ersten Blick ist klar, dass dieses Telefon nach Luxus strebt, nach Einzigartigkeit. Es mag exoterisch oder geschwollen und vage klingen, doch Apple hat es wieder einmal geschafft, dass man das Gefühl bekommt, etwas ganz Besonderes in der Hand zu halten. Die Enthusiasten, die ihre Telefone nur anhand ihrer Spezifikationen messen, werden das nie ganz verstehen, aber das iPhone 12 Max fühlt sich... besonders an. Dieses Gefühl kann das normale iPhone 12 Pro nicht vermitteln.

Der Anstieg in der Größe bedeutet auch, dass mehr Platz für einen stärkeren Akku vorhanden ist. Wir sprechen hier von 3687 mAh, allerdings kann man die Akkulaufzeit eines iPhones nicht mit herkömmlicher Logik abschätzen. Meiner Erfahrung nach kann ich zwei Tage lang problemlos mit einer einzigen Ladung arbeiten, den latenten Stromverbrauch im Standby-Modus bewältigt das Gerät also solide. Im Vergleich zum Note20 Ultra und insbesondere zum S20 Ultra von Samsung gibt es jedoch nur marginale Unterschiede.

Es ist etwas schwer zu bemerken, aber das Kameramodul der iPhone 12 Pro Max unterscheidet sich tatsächlich stark von dem im kleineren 12 Pro. Auf den ersten Blick findet man die gleichen drei 12-Megapixel-Sensoren, ein Hauptobjektiv, ein Ultra-Weitwinkel- und ein Teleobjektiv vor, doch bei näherer Betrachtung unterscheiden sich die Sensoren eben doch. Alle drei Ringe im Modul sind nämlich größer, das Hauptobjektiv beispielsweise um 47 Prozent (im Vergleich zum normalen 12 Pro).

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Im Vergleichsbild: Links seht ihr eine Aufnahme mit dem iPhone 12 Pro Max und rechts das iPhone 12 Mini.

Optische Stabilisierung bietet das Gerät nicht, stattdessen kommt ein sogenannter „Sensor-Shift" zum Einsatz. Das bedeutet, dass das Objektiv selbst in der Luft hängt und frei in der Kamerahülle schwebt (dadurch hält die Linse auf natürlichere und direktere Weise dem Verwackeln stand). Theoretisch sollte diese Technik zu einer stabileren Videoaufnahme führen und dazu beitragen, das Licht im Nachtmodus einzudämmen, wobei die Schärfe jedoch davon abhängt, ob man das Motiv über einen längeren Zeitraum hinweg fokussieren kann. Das ist noch nicht alles, da das Teleobjektiv völlig neu ist und den 2,5-fachen optischen Zoom unterstützt.

Unklar war im Vorfeld unseres Tests, wie wichtig die Hardware-Verbesserungen wirklich sind, wenn die Software-Bildverarbeitung, die Apple seit letztem Jahr perfekt beherrscht, der wichtigste Faktor ist. Einige Experten können keinen Unterschied zwischen Aufnahmen bestimmter Motive feststellen, die mit einem iPhone 12 bzw. mit einem iPhone 12 Pro Max aufgenommen wurden, doch bei unserem Test habe ich Abweichungen in schlecht beleuchteten Bereichen durchaus gesehen.

Der größere Sensor und die effektivere Stabilisierung helfen also wirklich dabei, das Licht besser einzufangen. Die Technik hilft in allen Situationen, funktioniert aber besonders gut im Nachtmodus, wo der Unterschied wie gesagt am auffälligsten war. Gleichzeitig schafft es das neue 2.5-Teleobjektiv, selbst bei ungenügender Beleuchtung den Detaillierungsgrad aufrechtzuerhalten. Die neue Stabilisierungsmethode ist vor allem bei der Aufnahme von Videos zu spüren, wo der Sensor gefühlt nicht ganz so stark fokussiert, wie beim Standardmodell.

Die Unterschiede zwischen der Kamera wird der Durchschnittsverbraucher kaum bemerken, also solltet ihr euch das iPhone 12 Pro Max nicht nur wegen der Kamera kaufen. In Kombination mit iOS 14, das die Art und Weise, wie ich mit meinem Telefon interagiere, völlig auf den Kopf gestellt hat, ist das Pro Max aber wahrscheinlich das luxuriöseste Telefon dieses Jahres - und deshalb möchte ich es empfehlen. Es ist gigantisch, schwer, bleibt mehrere Tage in Betrieb und es schießt einige der besten Bilder auf dem Markt.

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09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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Akkulaufzeit, Kamera nimmt qualitativ hochwertige Bilder auf, groß und luxuriös.
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Das iPhone 12 bietet fast das Gleiche wie dieses Gerät, ist jedoch deutlich günstiger.
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