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ID@Xbox stellt Edge of Eternity, Twelve Minutes und The Ascent vor

Drei Indie-Entwickler sprechen mit uns über ihre neuen Spiele.

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Seit 2013 hat das ID@Xbox-Programm Tausenden von Entwicklern die Möglichkeit gegeben, ihre wildesten und kreativsten Ideen zu verwirklichen. Dieses Publishing-Label konnte den Erfolg von populären Indie-Spielen, wie Cuphead, Outlast und The Escapists, ebnen und die nächsten potentiellen Hits stehen bereits an. Wir haben uns drei Titel genauer angeschaut, denen Microsoft bei der Veröffentlichung behilflich sein wird.

Edge of Eternity

Edge of Eternity ist ein JRPG, das seit Jahren auf Steam im Early Access steckt. Im Zentrum steht ein rundenbasiertes Kampfsystem, das auf einem schachbrettartigen Spielfeld verankert ist. Die Geschichte stellt uns die Geschwister Daryon und Selene vor, die ihre kranke Mutter (und den Rest der Menschheit) vor einer tödlichen Krankheit bewahren möchten, die als Korrosion bekannt ist.

Guillaume Veer, Produzent und Narrative Designer des Spiels, sagte uns im Gespräch, dass sich das Spiel aufgrund seiner Herkunft (Midgar Studio ist ein Team aus Frankreich) von anderen Vertretern des Genres abheben werde: „Auch wenn wir den japanischen [Stil] nachahmen wollen, sind wir immer noch Franzosen mit unserer eigenen Sensibilität [...] und die wird das Spiel natürlich auch widerspiegeln."

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Im Dezember 2018 ist die Early-Access-Phase von Edge of Eternity gestartet, seitdem wurden mehrere Inhalts-Updates veröffentlicht. Veer zufolge hätten die Spieler mit ihrem Feedback maßgeblich dafür gesorgt, dass Gameplay, Kämpfe, Kamera, Beute und das Crafting-System seit dem Startschuss überarbeitet werden konnten: „Grundsätzlich haben wir das Spiel mit ihnen zusammen aufgebaut."

Als Veer von den Inspirationen hinter dem Spiel sprach, kamen verschiedene JRPGs auf. „Es ändert sich, je nachdem, welches Mitglied des Teams ihr fragt. Einige Leute werden Final Fantasy erwähnen, andere antworten mit Lost Odyssey und wieder andere werden euch Xenosaga nennen." Das Kampfsystem wiederum sei direkt von Shadow Hearts 2 (Nautilus) inspiriert worden. Edge of Eternity wird voraussichtlich am 8. Juni auf dem PC veröffentlicht und einige Zeit später auf Xbox One und Xbox Series erscheinen. Der Titel soll noch 2021 für Abonnenten vom Xbox Game Pass verfügbar werden.

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The Ascent

The Ascent ist ein Twin-Stick-Shooter, der in einer düsteren Cyberpunk-Welt spielt. Die Geschichte begleitet den mysteriösen Zusammenbruch der sogenannten „Ascent Group", einem Mega-Unternehmen, dem wir und alles andere an diesem heruntergekommenen Sektor wortwörtlich gehören. Die plötzliche Veränderung unseres Alltags zwingt uns dazu, uns gegen eine neue Bedrohung zu wehren.

Während der Präsentation haben wir erfahren, dass sich das Spiel von anderen Twin-Stick-Shootern durch taktische Elemente unterscheiden soll. Creative Director Arcade Berg erklärte uns im Gespräch, dass man in Kämpfen beispielsweise die Schusslinie festlegen könne. Zielt unsere Einheit auf den Bereich oberhalb der Hüfte, können wir Feinde anscheinend ins Taumeln bringen und dadurch einen gewissen Kontrolleffekt erhalten. Schießen wir jedoch auf den Bereich unterhalb der Hüfte, nehmen wir gleichzeitig auch die Gegner ins Visier, die normalerweise nicht von unseren Kugeln getroffen werden würden. The Ascent wird zudem ein Deckungssystem verwenden, im Koop spielbar sein und es gibt Stealth-Systeme, mit denen wir uns an Feinde heranschleichen können.

In The Ascent können wir unsere Charaktere mit mehreren Erweiterungen und Modulen ausstatten, um somit Zugriff auf verschiedene aktive und passive Fähigkeiten zu erhalten (wir haben bereits explodierende Spinnenbots und einen verheerenden Laserstrahl gesehen). Diese Anpassungsoptionen greifen auch auf optischer Ebene, denn bei einem sogenannten „Grafter" können wir im Hub visuelle Details an unserer Figur verändern (Frisur, Hautfarbe und Tätowierungen).

Creative Director Tor Frick veranschaulichte einige der Einflüsse ihres Cyberpunk-Universums: „Ich denke, wir lassen uns von vielen verschiedenen Werken aus Filmen, Büchern und Comics inspirieren, daher gibt es einen ganzen Zustrom von Inspirationen." [...] „Wir wollten einige der Cyberpunk-Tropen übernehmen, diese allerdings in einem anderen Flair [darstellen]. Wir haben Außerirdische und ein [starkes] Sci-Fi-Gefühl [...]." The Ascent soll im Laufe des Jahres auf PC und Xbox One/Series starten. Auch dieser Titel wird im Xbox Game Pass bereitstehen, sobald er erschienen ist.

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Twelve Minutes

Twelve Minutes spielt sich wie eine dunklere Version von „Und täglich grüßt das Murmeltier" ab. Wir befinden uns in einer zwölfminütigen Zeitschleife, aus der wir nicht ohne weiteres entkommen können. Mit dem zusätzlichen Wissen, das wir bei jedem weiteren Versuch erhalten, müssen wir unsere Aktionen innerhalb des begrenzten Zeitrahmens anpassen, um unterschiedliche Auswirkungen hervorzurufen und hoffentlich zu einem positiven Ergebnis zu gelangen.

Der hauptverantwortliche Entwickler Luis Antonio sprach im Gespräch offen darüber, dass seine mangelnden Kenntnisse im Programmieren der Grund dafür seien, dass das Spiel mit einem Top-Down-Stil auskomme. Antonio begann seine Karriere zunächst als Designer, der in der Vergangenheit bei Rockstar und Ubisoft arbeitete. Als er später sein eigenes Spiel entwickelte, begann er die Konzeption zwar mit einer 3D-Perspektive im Hinterkopf, doch diese Idee musste letztlich fallen gelassen werden.

Dass wir das Geschehen aus der Vogelperspektive erleben, sorgt dafür, dass wir keine Gesichtsausdrücke der Akteure erkennen. Das sei ebenfalls auf die fehlenden Talente des Entwicklers zurückzuführen: „Es ist etwas, das ich früh entschieden habe", so Antonio. "Ich wollte keine Zeit damit verbringen, [mir Gedanken über] Gesichtsanimationen zu machen oder Emotionen durch die Gesichter zu vermitteln." Diese kreativen Einschränkungen helfen Twelve Minutes immerhin dabei, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Ein weiterer, bemerkenswerter Aspekt des Spiels ist, dass es die Unterstützung einiger großer Hollywood-Talente enthält. James McAvoy, der für seine Rolle in den X-Men-Filmen bekannt ist, spricht den Protagonisten des Spiels. Die Star-Wars-Schauspielerin Daisy Ridley vertont dessen Frau. Antonio zufolge sei diese Starbesetzung ohne die Beteiligung von Microsoft überhaupt nicht möglich gewesen, da sein ursprünglicher Plan Sprechblasen vorsah und auf eine vollständige Sprachausgabe verzichtete.

Auf die Frage, wann das Spiel erscheint, entgegnete Antonio nur: „Wir befinden uns in der Endphase der Lokalisierung, Qualitätssicherung und Fehlerbehebung. Jetzt geht es nur noch darum, dass das Spiel wirklich solide ist, und dann werden wir einen Veröffentlichungstermin bekanntgeben." Irgendwann in diesem Jahr soll Twelve Minutes auf Xbox One und Xbox Series erscheinen.

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