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Grand Theft Auto V

Grand Theft Auto 5 auf Playstation 5 und Xbox Series ist schön und gut, aber einfach zu teuer

Was tun die technischen Aktualisierungen für das größte Unterhaltungsprodukt unserer Zeit?

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Hinweis: Weil Grand Theft Auto V grundsätzlich in einen Story- und einen Online-Modus unterteilt ist, werden wir zwei Artikel zu dem Spiel verfassen. Der Online-Modus hat inzwischen einen praktischen Charaktereditor erhalten, den wir uns demnächst genauer ansehen werden.

Grand Theft Auto V ist heute schon wieder veröffentlicht worden. Das Spiel erschien ursprünglich auf Playstation 3 und Xbox 360, dann folgten die PC-Version und schließlich die Ausgaben für Xbox One und Playstation 4. Jetzt sind die Plattformen Playstation 5 und Xbox Series an der Reihe, weil der Bedarf an diesem Spiel offenbar nicht hinreichend gedeckt werden kann.

Grundsätzlich müssen wir festhalten, dass es keine Upgrade-Optionen für bestehende Kunden gibt, weshalb es also völlig egal ist, ob ihr eine alte Version von Grand Theft Auto besitzt oder nicht. Es ist eine Neuveröffentlichung, auch wenn ihr euren Fortschritt in GTA Online aus den alten Versionen transferieren könnt.

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Sobald die anfänglichen Rabattaktionen vorbei sind, zahlt ihr für den Story-Modus auf Playstation 5 und Xbox Series satte 40 Euro. Falls ihr nur GTA Online braucht, dann kostet euch der Spaß immerhin noch 20 Euro. Auf der Playstation zu spielen bringt einige Vorteile mit sich, denn Rockstar hat einen Deal mit Sony ausgehandelt. Nach Kündigung des Abos könnt ihr aber nicht mehr weiterspielen.

Es wird keine neuen Inhalte in GTA V geben, stattdessen bekommen wir drei unterschiedliche Grafikeinstellungen: Fidelity Mode (4K/30 fps und Raytracing), Performance Mode (1080p/60 fps) und Performance RT (hochskalierte 4K-Auflösung bei 60 fps mit Raytracing) spielen.

Ich habe jetzt ein paar Stunden mit der neuen Version verbracht, mir die unterschiedlichen Grafikeinstellungen angeschaut, Ladezeiten getestet und auf der Playstation mit den Dualsense-Features herumgespielt. Die Ladezeiten sind erheblich kürzer, aber das sind sehr spezifische, technische Verbesserungen, die uns als brandneues Spiel verkauft werden.

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Welchen Einfluss hat das alles auf die GTA V-Spielerfahrung? Es ist schön, dass wir die Wahl haben, aber eigentlich ist nur der Performance-RT-Modus eine logische Option. Grand Theft Auto V mit 30 fps zu spielen ist 2022 eine fast schon absurde Vorstellung, auch wenn es sichtbar hübscher aussieht. Die grafischen Assets sind vor fast zehn Jahren entstanden, daran ändern Raytracing, schönere Schatten und mehr Anti-Aliasing nichts.

Das Zusammenspiel der comichaften Opulenz mit dem geerdeten Realismus funktioniert heute aber natürlich noch genauso gut, wie vor neun Jahren. Die Sonnenuntergänge über Los Santos sind wahrlich beeindruckend, aber wenn wir sie in 1080p auf einem 4K-Fernseher sehen, dann wird das dem Spiel nicht gerecht. Die Wahl muss deshalb eigentlich zwingend auf den Performance-RT-Modus fallen.

Der Performance RT-Modus lässt das Spiel auf der Xbox Series wahrlich glänzen, besonders in den ersten paar Stunden als Michael, wenn wir die bombastischen Szenen des ersten Akts spielen. Das Licht, die Schatten, die Fülle an Details, der Kontrast - GTA V sieht einfach toll aus, selbst wenn die Grafik nur einen kleinen Schub bekommt. Wenn ihr im Performance-RT-Modus spielt, dann kann das Spiel mit dem Spielerlebnis aktueller Titel mithalten und die Framerate fällt nur selten (und dann auch nur kurz) unter die angepeilten 55 bis 60 fps.

Grand Theft Auto VGrand Theft Auto V

Aber egal wie beeindruckend der Performance-RT-Modus und die zehnsekündigen Ladezeiten beim Wechseln der Hauptcharaktere auch sein mögen - es ist ein Update, das alle Besitzer der PS4- und Xbox-One-Versionen kostenlos erhalten sollten. So wie es CD Projekt Red mit Cyberpunk 2077 gemacht hat und mit The Witcher 3: Wild Hunt plant. Spiele wie Doom Eternal, Marvel's Avengers, No Man's Sky, The Elder Scrolls V: Skyrim und bald Resident Evil 2 und Resident Evil 3 machen es vor - und die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Es gibt auch ein paar Ausnahmen, aber die meisten Entwickler haben sich zum Glück darauf geeinigt, dass ein paar grafische Verbesserungen ein Dienst am Kunden sind, der kostenlos sein sollte.

Und deshalb hätte auch dieses Update kostenlos sein müssen. Natürlich hat Rockstars das Recht, jeden Preis zu verlangen, den sie eben haben wollen, aber nachdem gerade erst Grand Theft Auto: The Trilogy - Definitive Edition bei vielen Fans eine bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat und Red Dead Online kaum noch unterstützt wird, wäre es ein kluger PR-Coup gewesen, um die öffentliche Wahrnehmung wieder herumzureißen. Aber so wird das natürlich nichts.

So ist es eben ein frischer Anstrich für das größte Unterhaltungsprodukt aller Zeiten. Natürlich ist es schön, dass das Spiel den Sprung auf die aktuelle Konsolengeneration geschafft hat und ich bin mir sicher, dass ein neuer Durchgang im Performance-RT-Modus großartig ist. Überlegt euch aber trotzdem bitte zweimal, ob es das wirklich wert ist.

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