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Ghostbusters: The Video Game

Ghostbusters: The Video Game

Damals in den 1980er Jahren waren die Ghostbusters ein echtes Phänomen. Zwei KInofilme in denen vier Wissenschaftler ectoplasmatische Geister mit fantastischer Ausrüstung wie Protonenpistolen einfangen, während sie Nerd-Witze reißen. Pläne für einen dritten Film sind seit Jahren eingestampft, aber zum 25. Geburtstag des ersten Filmes wurde der dritte Teil nun zum Videogame.

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Ghostbusters: The Video Game fängt mit einem Paukenschlag an. Ein paranormales Phänomen bricht am Museum über New York herein, und Geister kriechen aus Löchern an allen Ecken der Stadt. Die in Vergessenheit geratenen Geisterjäger sind plötzlich wieder gefragt und müssen Überstunden schieben. Als Unterstützer kommen wir ins Rennen. Ein neues Teammitglied, das geholt wurde, um den heißen Scheiß auszuprobieren, den Mastermind Dr. Egon Spengler im Keller zusammengeschraubt hat.

Während die Ghostbusters versuchen, die Gründe für die paranormale Aktivitäten in New York aufzudecken, müssen sie natürlich nebenbei eine Menge Geister einkassieren. Dieser Prozess ist zweigeteilt: Zuerst müssen die Geister mit dem Protonenstrahl eingefangen und ermüdet werden, bis sie kraftlos genug sind, um von der am Boden liegenden Geisterfalle eingesaugt zu werden. Das Zielen mit der Protonenknarre und das Einfangen eines Geistes können erstaunlich zäh sein. Das viele Ballern führt schnell zu anständigen Kollateralschäden in der direkten Nachbarschaft.

Ich nehme mal an, dass Ghostbusters: The Video Game ein Shooter sein soll, da wir mit Waffen auf sich bewegende Geister zielen. Die kindliche Fröhlichkeit dieser Angelegenheit radiert allerdings jeden Hinweis auf reale Gewalt direkt aus dem Spiel. Stilistisch liegt Ghostbusters: The Video Game irgendwo zwischen Animationsfilm und Videospiel, mit seinen überzeichneten Helden und der ziemlich bunten Umgebung. Dank des Kiddy-Looks ist es schwierig, das Spiel ernst zu nehmen. Ghostbusters: The Video Game hat tatsächlich dann seine großen Momente, wenn wir es als kinderfreundlichen, spielbaren Animationsfilm begreifen.

Keine Probleme hat Ghostbusters: The Video Game derweil mit dem Zeigen vertrauter Zeichen. Die großen Schurken der Kinofilme sind zurück, und sogar die kleinen Geister sind alte Vertraute: vom knallgrünen Slimer über die alte Dame in der Bibliothek bis hin zum Stay Puft Marshmallow Man geistern bekannte Gesichter durch New York. Diese inhaltliche Vertrautheit lässt das Spielgefühl etwas recycelt wirken, obwohl es an neuen Elemente und Kreaturen nicht mangelt. Andererseits sorgt genau diese Vertrautheit, unterstützt von den originalen Sprechern aus den Filmen, für ein wahrhaft authentisches Ghostbusters-Gefühl.

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Leider ist das Game nicht ohne Fehler. Die Suche nach dem richtigen Weg dauert bisweilen viel zu lange, weil es einfach kein sinnvolles Leitsystem gibt. Manchmal starten die anderen Ghostbusters eines ihrer lustigen Zwiegespräche und stürzen dann abrupt davon, während wir alleine und verlassen zurückbleiben und uns wundern, wo denn jetzt auf einmal alle hin sind. Grundsätzlich ist Ghostbusters: The Video Game ein bisschen zu schlicht, wobei die zahlreichen, freischaltbaren Extrawaffen wenigstens zusätzliche, taktische Spielweisen erlauben. Am Ende ist das alles aber nicht wirklich relevant. Ghostbusters: The Video Game ist und bleibt in erster Linie ein lustiges Action-Adventure, das primär für Kinder konzipiert ist. Ältere Fans werden zum Glück auch glücklich, vor allem deshalb, weil die Liebe zur Lizenz sehr stark spürbar ist.

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07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
Echte Ghostbusters-Sprecher, abwechselungsreiche Szenarien, die bunte Farbpalette
-
Teils schlechte Spielbarkeit, Recycling-Gefühl
overall score
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