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Ghost Recon: Breakpoint

Ghost Recon: Breakpoint - Sechs Stunden in Auroa

Ubisofts Taktik-Shooter haben wir sechs Stunden anspielen können und deshalb können wir sagen, dass es Wildlands auf erschreckende Art und Weise ähnelt...

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Nach unserem letzten Anspielbericht von Ubisofts kommendem Actionspiel Ghost Recon: Breakpoint wollten wir unbedingt mehr davon sehen. Umso schöner war es deshalb, dass wir nach Paris eingeladen wurden, um weitere sechs Stunden mit dem taktischen Shooter zu verbringen. Der Vorgänger - Ghost Recon: Wildlands - verfrachtete das bekannte Shooter-Franchise in eine offene Spielwelt, mit vielen Freiheiten für die Spieler. Die Beliebtheit des Open-World-Ansatzes veranlasste Ubisoft dazu, über zwei Jahre lang Inhalte und Updates nachzulegen. In einem der letzten Aktualisierungen gelangte eine Mission ins Spiel, in der ein Ghost die Seiten wechselte und sich aus Bolivien absetzte, um im Sequel den Bösewicht zu spielen. Wir nehmen natürlich die Verfolgung auf, schließlich hat sich Ubisoft die Mühe gemacht und einen eigenständigen Nachfolger aus dem Boden gestampft. Weil sich die Spieler mehr Realismus und Verbesserungen beim generellen Gameplay wünschten, ist diese Episode ein komplettes Spiel geworden und kein DLC.

In unserer E3-Vorschau haben wir noch gar nicht über den Wechsel der Szenerie gesprochen. Wildlands Vorlage war Bolivien, was die Designer ein wenig einschränkte, da sie dem Original möglichst nahe kommen wollten. Jetzt verfrachtet uns die Action auf die fiktionale Insel Auroa, die einstigen Beschränkungen sind damit passé. Wir konnten nur den nördlichen Bereich des riesigen Archipels erforschen, aber das hat schon gereicht, damit wir uns einen Eindruck von den abwechslungsreichen Umgebungen machen konnten, die uns in diesem Titel erwarten. In wenigen Minuten wechselt die Szenerie von dichten Dschungeln zu verschneiten Bergen, was nicht unbedingt den angeblichen Fokus auf Realismus widerspiegeln dürfte, dafür aber sehr schön mitanzusehen ist.

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Uns ist aufgefallen, dass die Kamera mittlerweile etwas näher an unserem Charakter dran ist und das hatte einige interessante Vorteile: Es verstärkt zum einen Immersion und Intensität, es zeigt uns aber auch die verbesserte Grafik. Der stärkere Fokus auf die Story und die Zwischensequenzen zeigt sich etwa in den Gesichtsanimationen, doch auch abseits davon hat die Präsentation einen großen Sprung gemacht. Einige der Figuren aus Breakpoint wirken zugegeben noch ein wenig comichaft, aber die meisten Begegnungen (besonders die mit Jon Bernthals Figur Cole D. Walker) sind packend.

Wenn ein Verbündeter einen Hügel hochläuft oder über etwas klettert, gibt es noch ein paar steife und seltsame Bewegungen, aber das übersieht man leicht, da alles insgesamt viel flüssiger und authentischer wirkt. Ob wir nach etwas greifen, um die Balance zu halten, während wir einen Hang hinunter rutschen, oder uns mit Lehm einschmieren, um uns zu tarnen - als großer Fan von Metal Gear Solid 3: Snake Eater hat mir besonders Letzteres gut gefallen. Auroa ist ein echter Sandkasten und es dauert eine Weile, bis man realisiert, wie uns die neuen Fähigkeiten und Gadgets zu echten Jägern machen. Nur wenige Meter neben einer Patrouille auf der Lauer zu liegen, um den letzten Soldaten leise zu töten, während unsere Drohne oder Teamkameraden ihre Schüsse synchronisieren, fühlt sich schon wahnsinnig cool an.

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Das neue Verletzungssystem greift nicht so stark ins Gameplay ein, wie zuerst befürchtet: Dass wir uns in Deckung mit Bandagen versorgen müssen oder die magische "Schmerzfrei"-Spritze setzen, die absolut jede Wunde heilt, sorgt für ein wenig zusätzliche Spannung. Um diese Hilfsmittel herzustellen benötigen wir natürlich die entsprechenden Ressourcen, aber die sind uns während unserer Zeit mit dem Spiel eigentlich nie ausgegangen. Man könnte negativ anmerken, dass es die Action für ein paar Sekunden abflauen lässt, aber sagen wir doch so: Wir haben größere Bedenken, als diese Kleinigkeit.

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Breakpoint leidet nämlich unter den gleichen Schwächen, die schon seinen Vorgänger plagten. Auroa mag den Entwicklern mehr kreative Freiheiten gewähren, aber es wirkt immer noch künstlich. Wer die letzten Far-Cry-Titel gespielt hat, wird wissen wovon wir reden; die Welt verliert halt an Glaubwürdigkeit, wenn wir ständig auf die gleichen Szenarios, Patrouillen und Gegner treffen. Wie viele Soldaten, die an exakt der gleichen Position neben ihrem Fahrzeug stehen, könnt ihr erledigen, bis es langweilig und repetitiv wird? Die Fahrzeuge überzeugen uns ebenfalls noch nicht, deshalb laufen wir lieber meilenweit, bevor wir uns auf ein ATV oder Motorrad schwingen.

Es ist toll, das Ghost War direkt von Anfang an zur Verfügung steht, denn Ubisoft hat dem PvP-Modus einige Veränderungen verpasst, die jenen aus der Kampagne entsprechen und Battle-Royale-Einflüsse aufzeigen. Ausrüstung und Ressourcen sind über die Karte verteilt und ein Kreis engt die Kampfzone über die Runde hinweg immer weiter ein. Alle gespielten Karten wirkten ausbalanciert, allerdings wissen wir noch nicht, ob das auch für die Klassen und unterschiedlichen Spielstile gilt. Ubisoft scheint jedoch jede Menge Metadaten aus Wildlands analysiert zu haben, um überhaupt auf das Feedback reagieren zu können. Dass wir unsere niedergeschossenen Kameraden jetzt zum Beispiel in Deckung zerren, um sie in Sicherheit behandeln zu können, das sorgt für coole Comebacks und interessante taktische Manöver.

Ghost Recon: Breakpoint ist definitiv der Nachfolger von Wildlands. Ubisoft hat dem Spiel einige Verbesserungen verpasst, schickt uns in ein neues Spielgebiet und das neue Animationssystem, sowie die Verletzungen erhöhen den Grad an Realismus. Es bleiben einige Bedenken, denn das Gameplay wiederholt sich doch recht deutlich und die Welt wirkt stellenweise leer. Man kann eine Insel nicht einfach mit Beute und Sammelzeug füllen, das kaum einen Unterschied in der Anwendung macht und hoffen, dass uns der Blick auf unsere Werte für möglichst lange Zeit unterhalten. Es bleibt noch genügend Zeit, um einige dieser Dinge geradezurücken und wir hatten ja bereits Spaß mit dem grundsätzlichen Gameplay. Ich freue mich deshalb auf die kommende Beta, denn dann werden wir ja sehen, wie sehr meine Bedenken letzten Endes ins Gewicht fallen. Fans von Wildlands werden die Freiheiten sicher genießen, die durch die neuen Systeme noch weiter ausgebaut wurden.

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