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Far: Lone Sails

FAR: Lone Sails

Dieses Spiel nimmt sich die Formel von Spielen wie Journey und Inside und fügt ihr etwas Eigenes hinzu.

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Far: Lone SailsFar: Lone Sails
Okomotive haben eine optisch beeindruckende und großartig klingende Spielerfahrung erschaffen

Spiele wieJourney, Flower und Inside berühren unsere Seelen, trotz ihrer mechanischen Schlichtheit - sie bieten uns eine klare Aufgabe. Viele Spiele haben sich schon daran versucht, aber nur wenige sind zu echten Ikonen geworden. Der Schweizer Entwickler Okomotive hat FAR: Lone Sails im letzten Jahr für den PC und im April für PS4 und Xbox One veröffentlicht, und versucht genau das zu erreichen. Unsere Kritik ist ein wenig spät dran, das wissen wir. Trotzdem wollen wir die Leistung dieser „kleinen" Spielerfahrung würdigen, denn sie verdient zweifellos einen Platz zwischen den bereits erwähnten Spielen.

In FAR: Lone Sails spielen wir eine namenlose Figur, die an eine Miniatur-Version der Hauptfigur aus Journey erinnert. Wir verlassen mit ihr zusammen die von Stürmen und Dürren geplagte Heimat und fliehen. Mit dabei ist die sogenannte „Okomotive", ein Fahrzeug, das einst ein Symbol für eine zivilisierte, industrialisierte Welt war. Jetzt ist davon nicht viel mehr übrig, als Überreste genau dieser einstigen Welt.

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Das gesamte Spiel wird in 2D-Seitenansicht gespielt und wir müssen unserem traurigen Leben mit Hilfe unserer Okomotive entkommen. Das wird aber nicht von alleine geschehen, denn das Gefährt benötigt Treibstoff, den wir auf unserer Reise sammeln müssen (es benutzt Dampf, hat aber auch Segel). Es ist eine Reihe von Prozessen im Gange, die wir über große rote Knöpfe steuern, die wiederum an verschiedenen Punkten auf dem Schiff verteilt sind. Die Aufgaben mögen für sich genommen klein sein, aber wir müssen uns kontinuierlich um die Wartung mehrerer Aspekte kümmern, außerdem kommen im Spielverlauf weitere Optionen hinzu.

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FAR: Lone Sails ist weder offen noch könnten wir das Tempo ernsthaft beeinflussen.

Diese Aufgaben sollen euch nicht auf die falsche Fährte führen, denn FAR: Lone Sails ist weder offen noch könnten wir das Tempo ernsthaft beeinflussen - es bleibt ein cineastisches, lineares Spiel mit vorgegebener Länge. Die Pflege unserer Okomotive sorgt allerdings dafür, dass wir wesentlich stärker eingebunden sind, in diese atmosphärische Erfahrung der Schweizer. Auch wenn unser Einfluss nur eine Illusion ist, bekommen wir doch das Gefühl unsere Okomotive zu kontrollieren und haben Einfluss darauf, wie flüssig unsere Reise vonstattengeht.

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Es gibt einige Rätsel, die außerhalb unseres Fahrzeugs spielen, das große Fahrzeug kann zum Beispiel im Schlamm steckenbleiben oder gegen eine Wand stoßen. Wenn es Schaden nimmt, müssen wir das Vehikel reparieren und anschließend den Weg freimachen. Die Rätsel sind nie zu kompliziert oder stören gar die Geschichte, sie sind nur nicht der beste Teil des Spiels. Es wirkt vielmehr wie eine ganz natürliche Erweiterung.

Okomotive haben eine optisch beeindruckende und großartig klingende Spielerfahrung erschaffen. Das Spiel verbindet handgezeichnete Hintergründe mit animierten 3D-Grafiken und obwohl die Farbpalette sehr eingeschränkt wurde, ist sie wunderschön mitanzusehen. Es wirkt fast als wäre das Studio von Ubisofts UbiArt-Grafik-Engine inspiriert worden. Komponist Joel Schoch, der perfekt zu diesem Spiel passt, sollte jeder auf dem Radar haben, der nach elektronischen Soundlandschaften und symphonischer Größe sucht.

FAR: Lone Sails ist keine lange Reise und dehnt sich nur über ein paar Stunden aus. Am Ende wollten wir einfach noch mehr, obwohl dieses Abenteuer ein würdiges Ende findet. Trotzdem kann ich den Gedanken nicht abschütteln, als hätte der Titel sein Potential noch nicht voll ausgeschöpft. Auch hätten wir uns noch ein oder zwei Upgrades für unsere Okomotive gewünscht. Das Spiel mag kurz sein, aber es verdient mit Sicherheit eure Aufmerksamkeit. Das Team hinter FAR: Lone Sails werden wir in Zukunft stärker im Auge behalten, denn von ihnen ist wahrlich Großes zu erwarten. Wir freuen uns auf die kommenden Projekte vermissen schon jetzt unsere Okomotive.

Far: Lone Sails
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Star des Spiels ist die sogenannte „Okomotive", ein Symbol für eine zivilisierte, industrialisierte Welt.
08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
fantastisches Design, wundervoller Soundtrack, klare und effektvolle Erzählung, simple Mechaniken.
-
ein bisschen kurz, Gameplay trotzdem etwas repetitiv, keine Spieltiefe.
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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