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Far Cry 6
Feature: E3-2021-Berichterstattung

Far Cry 6 - Entwicklerpräsentation

Die Definition von Wahnsinn kennen wir mittlerweile alle, doch Ubisoft lässt sich davon nicht abschrecken und probiert es erneut.

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Eines gleich vorweg: Ich gehöre zu den Spielern:innen, die das Gefühl haben, dass es mit der Far-Cry-Reihe nach Far Cry 3 bergabging oder zumindest stagnierte. Mir haben Far Cry 4, Teil 5, sowie Blood Dragon, Primal und New Dawn durchaus Spaß gemacht (ich habe sie sogar zu 100 Prozent abgeschlossen), aber das liegt eher an der Komplettierungsformel, die den Kern dieser Reihe ausmacht. Am Ende sind die neueren Far-Cry-Spiele alle sehr gleich gewesen, denn sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihr Setting voneinander. Natürlich war ich trotzdem sofort bereit, einer Präsentation von Far Cry 6 beizuwohnen und das Spiel in Aktion zu sehen, hat mir eines klargemacht: Ich bin immer noch verrückt nach diesen Spielen.

Far Cry 6 scheint verstanden zu haben, dass es bei dieser Marke im Grunde darum geht, ein cooles Setting zu seinem persönlichen Spielplatz zu machen. Improvisierte Waffen, wie eine Nagelpistole, eine CDs verschießende Knarre, die während des Ballerns Macarena dudelt, und Feuerwerksböller sind als zweckmäßige Bewaffnung nett, aber der Star der Show ist diesmal sicher der Supremo-Rucksack. Darin lassen sich hunderte Pflanzen und andere Ressourcen verstauen und das Gadget bietet darüber hinaus einen mächtigen Angriff. Abhängig von eurem Spielstil könnt ihr damit ein Gebiet in Flammen setzen oder Panzer und Stützpunkte mit Artilleriebeschuss in die Luft jagen. Die Panzer können diesmal übrigens auch gekapert werden.

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Die Welt erinnert mich mit ihrer Mischung aus exotischer Natur und urbaner, langsam verrottender Architektur stark an Far Cry 3. Die Inspiration ist ehrlich gesagt ziemlich offensichtlich, denn es gibt sogar einen Vaas-Wackelkopf in einem der Autos. Während der Präsentation waren glitzernde Wasserfälle und dichte Dschungel zu sehen, die von Sonnenstrahlen durchdrungen werden. Überall finden sich Rebellenbasen, die wir zu Fuß oder mit einer Vielzahl an Fahrzeugen erreichen können.

Die Fahrzeuge halten dank diverser Modifikationen einiges aus und es gibt sogar Pferde, auf denen ihr die Szenerie genießen könnt. Wer auf gemütliche Spaziergänge keine Lust hat, der sabotiert stattdessen vielleicht lieber die Basen der Feinde, sucht nach Sammelzeug oder klappert all die anderen Nebenbeschäftigungen ab, die die Far-Cry-Spiele üblicherweise anbieten. Wobei wir da wieder bei meinen anfänglichen Bedenken wären, dass Far Cry 6 am Ende wahrscheinlich nur ein weiteres Far Cry sein wird.

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Dass wir die Formel bereits kennen und schon früher damit herumgespielt haben, ist natürlich so eine Sache. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Ubisoft dem Spiel einfach immer mehr Kram hinzufügt und dabei höchstens das Setting variiert. Statt sich auf die eigentlichen Stärken zu konzentrieren, gibt es nun 49 anpassbare Waffen, mehr niedliche Tiere, mit denen wir uns zusammentun können, und ein System zur Anpassung unserer Ausrüstung - die wir in einem Ego-Shooter ja eigentlich eh nicht zu sehen bekommen.

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Das viele Gerede über Quantität macht mir bezüglich der Qualität also ein wenig Sorgen. Trotzdem werde ich wieder für etliche Stunden in Far Cry 6 abtauchen. Warum? Weil meine größte Befürchtung mangelnde Innovation ist und es besteht noch Hoffnung, dass in dem Spiel mehr steckt, als ich bislang erkennen konnte. Außerdem bin ich gespannt auf Giancarlo Espositos Rolle als Diktator Antón Castillo. Es wird sicherlich wieder Spaß machen, seine wunderschöne Welt brennen zu sehen.

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