Codemaster kehren in diesem Jahr mit ihrem bis dato vielleicht ambitioniertesten Formel-1-Spiel zurück. Der elfte Teil baut natürlich auf seinen Vorgängern auf und erweitert diese Grundlage mit dem brandneuen Managementaspekt My Team und einem Casual-Modus, der vor allem für Neueinsteiger gedacht ist. Wir durften vor der Veröffentlichung am 10. Juli einen kurzen Teaser sehen und mit dem Game Director Lee Mather über Details sprechen.
Der neue My-Team-Modus begleitet den beliebten Karrieremodus und er ermöglicht es den Spielern, ihren Traum vom eigenen Formel-1-Team zu leben. Diese Spielvariante ist die große Neuerung des neusten Teils und obwohl wir nicht selbst anspielen durften (wir haben nur einer Präsentation zugesehen) gab es anschließend einigen Gesprächsbedarf.
In My Team dürft ihr frei eure eigene Marke und Identität aufbauen, mit eigens gestaltetem Logo und Rennanzügen. Der Erfolg hängt in My Team nicht nur von eurer Leistung auf der Rennstrecke ab, denn es müssen viele wichtige Entscheidungen getroffen werden. Als aufstrebender Manager müsst ihr alle einzelnen Bereiche des Rennsports überwachen, darunter die Aerodynamik, die Karosserie, die Haltbarkeit der mechanischen Teile, das Personal und natürlich und nicht zuletzt das Marketing.
Mather erzählte uns, dass wir unseren Fahrer zur Fortbildung auch ins Trainingslager schicken können, um seine Leistungen zu verbessern. Währenddessen kann er aber natürlich nicht auch noch die anderen Abteilungen im Auge behalten und unterstützen. Wir können uns vorstellen, dass diese strategischen Abschnitte ein willkommener Tempowechsel zwischen den Rennen sein könnten und sind deshalb gespannt, wie die Spieler ihre Teams gestalten werden.
Zu den Neuerungen gehört wie bereits erwähnt auch der Casual-Modus, der die Einstiegshürden verringert und der für alle nicht-wettbewerbsorientierten Events zur Verfügung steht. Hier ist der Druck nicht zu groß, weil wir uns jederzeit wieder auf die Strecke zurücksetzen können und das Gelände ist insgesamt weniger rutschig. Die Menüs enthalten nur einige wenige Kernaspekte, an denen die Neulinge herumspielen können.
F1 2020 lässt die Hardcore-Spieler aber nicht im Regen stehen, da Dinge, wie das anpassbare HUD hinzugefügt wurden. Die Platzierung der Streckenkarte, der Rangliste oder der Rundenzeiten kann mittlerweile ebenfalls justiert werden. Zudem erhält ein oft gewünschtes Feature endlich Einzug in das Spiel: Der Rückspiegel ist Teil des neuen, anpassbaren HUDs. Das ist sehr angenehm, denn wir sind früher unzählige Male von der Strecke abgekommen, weil wir uns umsehen wollten.
Die Streckenauswahl wurde für F1 2020 erweitert, zum Beispiel mit den Kursen Hanoi Street Circuit und Circuit Park Zandvoort. Wir dürfen auf der neu gebauten Strecke in Zandvoort und auf der alten Variante von 1939 fahren. Die niederländische Gemeinde hat eine mittelschwere Strecke mit engen Kurven vorzuweisen, über den Hanoi Circuit dürfen wir hier noch nicht sprechen.
Eine triumphale Rückkehr feiert auch der Splitscreen-Multiplayer, der seit F1 2014 gefehlt hat. Mather hat uns erzählt, dass Codemasters mit einem anderen Team zusammengearbeitet hat, um diesen Modus wiederzubeleben, obwohl das Projekt "physisch und grafisch" so intensiv sei. Splitscreen-Gameplay erlebt - auch dank der Indie-Szene - eine Renaissance und viele Fans dürften sich über das unerwartete Revival freuen. Einen Online-Splitscreen, wie bei Mario Kart, wird es für F1 2020 allerdings nicht geben, doch Mather hält das für zukünftige Teile durchaus denkbar.
Crossplay wird auch immer populärer und sorgt für volle Online-Lobbys, doch auf Nachfrage wird bei Codemasters bislang nur an entsprechenden Möglichkeiten geforscht - dieses Feature steht zurzeit nicht zur Verfügung. Wir haben auch nach Versionen für die Playstation 5 und die Xbox Series X gefragt, aber es wurde uns gesagt, dass momentan der ganze Fokus auf der aktuellen Konsolengeneration liege.
F1 2020 scheint der einsteigerfreundlichste Teil der alten Reihe zu werden und es bietet mehr als nur ein typisches, jährliches Update. Der Casual-Modus ist ein entspannter Einstieg und wir können uns vorstellen, dass der Splitscreen-Modus in der Karriere richtig viel Spaß macht. Die fehlende Möglichkeit für Crossplay könnte einige Spieler enttäuschen, aber das Team scheint immerhin vorzuhaben, in Zukunft daran zu arbeiten. Haltet eure Augen nach unserer Kritik offen, bevor F1 2020 am 10. Juli für Google Stadia, PC, PS4 und Xbox One an den Start geht.