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Die Siedler

Die Siedler - Closed-Beta-Impressionen

Nach über drei Jahren erhalten wir ein neues Lebenszeichen, denn Ubisoft Düsseldorf bereitet sich auf die Veröffentlichung vor.

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Erinnert ihr euch noch daran, was ihr im August 2018 gemacht habt? Das ist natürlich eine alberne Frage, die darauf hinleiten soll, dass Ubisoft am 18. August 2018 auf der Gamescom Die Siedler ankündigte. Die legendäre Marke wird 2023 30 Jahre alt, doch schon am 17. März 2022 kehrt die Serie zurück, denn Ubisoft möchte an diesem Tag den nächsten Ableger veröffentlichen. Wir durften uns bereits vorab in die geschlossene Beta des Strategiespiels wagen, die nächste Woche startet.

Ubisoft hat sich bisher sehr bedeckt gehalten, was Details zum Spiel angeht. Die Siedler ist ein Echtzeitstrategiespiel, in dem wir eine Gruppe von Siedlern anführen und eine neue Heimat gründen. Das klingt nach einem generischen 4X-Strategietitel und tatsächlich ähneln sich einige Elemente: Beispielsweise erkunden wir neue Landstriche, um unsere Grenzen auszudehnen und unserem Volk neue Ressourcen zu erschließen.

Im fertigen Spiel wird es eine Einzelspielerkampagne geben, aber für diese Vorschau stand nur der Skirmish-Modus zur Verfügung, der alleine oder zu zweit gegen andere Spieler oder die KI ausgetragen wird. In einem Match treffen mindestens zwei Fraktionen aufeinander und jeder versucht, den jeweils anderen von der Insel zu vertreiben. Als Fraktionen stehen in der Beta die Elari oder die Maru zur Auswahl, die auf zwei verschiedenen Karten um die Vorherrschaft kämpfen. Ich habe nur eine der beiden Karten selbst gespielt und möchte euch davon erzählen.

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Wir beginnen mit einer kleinen Gruppe Siedler, einigen Soldaten, die unser Land schützen können, Ingenieuren, die Gebäude errichten, und einfachen Handwerker, die Bäume fällen und die Stämme zu Planken verarbeiten. Mit ihnen bauen wir langsam eine Bevölkerung auf, die sich selbst beschützen und versorgen kann. Dazu müssen Farmen gebaut, Nahrung produziert und Steinbrüche und Minen errichtet werden, die uns mit wichtigen Erzen und Mineralien versorgen. Natürlich brauchen wir auch Türme und Mauern, an denen sich unsere Gegner die Zähne ausbeißen - falls sie es wagen sollten, uns anzugreifen.

Unser Ziel ist eine autonome Zivilisation, die ständig weiter Ressourcen sammelt, damit wir uns eine Armee leisten können, die entweder unsere Ländereien verteidigt oder in die Offensive geht und unsere Widersacher in die Knie zwingt. Das Tutorial ließ die Siegesbedingungen ein wenig im Dunkeln, aber ihr müsst alle Lagerhäuser eures/eurer Gegner zerstören, um zu gewinnen. Diese wichtigen Gebäude sind üblicherweise tief im Feindesland zu finden und gut beschützt, sodass ihr eine mächtige Armee braucht, um die gegnerischen Truppen zu besiegen und alle Verteidigungsanlagen den Erdboden gleich zu machen.

Das Gameplay wirkt kompliziert, ist aber relativ schlicht. Ihr wählt ein Gebäude und einen Ort, an dem es gebaut werden soll. Wenn der Ingenieur sein Werk vollbracht hat, sorgen die verfügbaren Arbeiter dafür, dass es in Betrieb genommen wird und die gewünschte Ressource produziert. Das kann Fisch als Nahrungsquelle sein oder Eisenbarren, die aus Eisenerz und Kohle gewonnen werden (mit denen lassen sich dann zum Beispiel Schwerter produzieren). Glaubt mir, nach ein paar Runden ergibt das alles Sinn.

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Das Erkunden und die Kämpfe gestalten sich etwas freier, denn unsere Ingenieure können die Grenzen erweitern und nach Erzadern Ausschau halten. Wenn ihr zusätzliche Ressourcen braucht, solltet ihr Schiffswracks oder Banditenlager untersuchen, die auf der Karte verstreut sind. Dazu müsst ihr Armeen und Soldaten kommandieren und den Befehl zum Angriff erteilen (die Kämpfe selbst laufen automatisch ab). Besondere Einheiten, wie Heiler oder Belagerungswaffen, beherrschen Spezialfähigkeiten, die wertvolle Effekte mit sich bringen. Die Schlachten sind leicht zu verstehen, da alles möglichst schlicht gestaltet wurde. Durch diese Einfachheit mangelt es manchmal jedoch ein bisschen an Optionen, denn die Kämpfe wirken nicht sonderlich abwechslungsreich.

Diese Kritik gilt aber eigentlich für das ganze Spiel. Die Siedler sieht toll aus, auf meinem dicken Rechner läuft es bislang ohne Probleme und der Titel hat Charme. Nach fünf Spielen hatte ich allerdings das Gefühl, dass ich eigentlich schon alles gesehen habe. Zur Veröffentlichung wird es natürlich noch andere Spielmodi geben, aber bisher wirkt das Gameplay im Kern doch sehr rudimentär und limitiert. Die meiste Zeit wartet ihr darauf, dass eure Siedler genug Ressourcen gesammelt haben, damit ihr mit eurem Vorrat eine Armee aufstellen könnt, mit der ihr das Spiel gewinnt.

Meine größten Bedenken sind nicht unbedingt die Inhalte von Die Siedler, sondern das Tempo des Gameplays. Ihr verbringt wirklich viel Zeit mit Warten und das macht (mich) schnell müde. Es ist ein interessantes und einzigartiges Konzept, dem es bislang noch an spielerischer Tiefe zu mangeln scheint. Die Kampagne kann das vielleicht ändern, aber wenn der Skrimish-Modus das Highlight von Die Siedler sein sollte, dann hält sich meine Begeisterung doch sehr in Grenzen.

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