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Diablo Immortal

Diablo Immortal

Das mobile Action-Rollenspiel konnten wir auf der Blizzcon ausprobieren.

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Jedes Jahr versammeln sich die Blizzard-Fans vor ihren Bildschirmen (oder persönlich, im Anaheim Convention Center) um zu erfahren, welche Neuigkeiten es für ihre Lieblingsspiele gibt. In diesem Jahr hat uns das Studio mit einem neuen Diablo-Spiel überrascht. Nicht das logische Diablo VI, sondern ein Handy-Game, das zusammen mit dem chinesischen Entwickler NetEase Inc. realisiert wird. Diablo Immortal heißt dieser Titel und er wird uns die Ereignisse offenbaren, die zwischen Diablo II und Teil 3 stattfanden. Wir durften den Titel während des Events auf einem Samsung Galaxy 9 anspielen.

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Da der Weltenstein am Ende von Diablo II: Lord of Destruction zerstört wurde, findet das Böse erneut einen Weg, um Macht über die Schwachen zu erlangen. Um uns dieser neuen Bedrohung entgegenzustellen, benötigen wir jedoch Hilfe. Wir werden dieses Abenteuer mit anderen Spielern in einer geteilten Welt erleben, jedenfalls erklärte uns das Blizzard so. Fremde werden immer ein Teil unserer Spielerfahrung bleiben und Verbündete dürfen sich uns zu jeder Zeit anschließen.

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"Das Spiel wurde auf jeden Fall so entwickelt, dass wir die sozialen Features immer im Hinterkopf hatten.", erklärte uns Helen Cheng von Blizzard. "Es ist eine öffentliche, geteilte Erfahrung. Viele Zonen sind miteinander verbunden und ihr werdet in der Welt andere Spieler herumrennen sehen. Dazu kommen noch eine Menge Mehrspielerinhalte - für Dungeons könnt ihr euch zum Beispiel mit bis zu vier Leuten zusammentun und losziehen, um böse Dämonen und Monster abzuschlachten." Dazu gesellen sich einige bekannte, soziale Features aus der Battle.net-Umgebung.

Der Multiplayer-Geist bedeutet aber nicht gleich, dass einsame Wölfe Kerker nur im Rudel betreten können. Beim Betreten eines Dungeons wählen wir selbstständig aus, ob wir solo oder lieber in einer Party spielen möchten. Wer sich für die zweite Option entscheidet, wird vom Spiel zum Matchmaking-Screen geschickt, über den wir andere Spieler rekrutieren. Macht euch also keine Sorgen, dass sich andere Spieler ständig in eure Angelegenheiten einmischen. Zu den Themen Mehrspieler-Balancing und Schwierigkeitsgrad lassen sich, basierend auf den ersten Leveln, natürlich noch keine großen Aussagen treffen.

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So weit so schön, aber die brennende Frage vieler Fans dürfte ohnehin lauten, ob es sich auch auf den Smartphone wie Diablo anfühlt. Die simple Antwort darauf lautet „Ja" - Diablo Immortal fühlt sich sehr nach Diablo III an. Es ist ein modernes Diablo auf einem kleineren Bildschirm. Die Kamera, die Art der Bewegungen, das Format und alle Farben schreien Diablo und selbst die Menüs kommen uns vertraut vor. Die Steuerung ist ähnlich zu vielen vergleichbaren mobilen Spielen. Ein beweglicher Stick auf dem Bildschirm kontrolliert unsere Spielfigur und verschiedene virtuelle Knöpfe sind diversen Angriffen zugeordnet. Es gibt eine Taste für Angriffe und fünf kleinere Felder für weitere Fähigkeiten, die rundherum angeordnet sind. Wenn wir eine Fertigkeit drücken und halten, können wir Bereiche und Intensität des entsprechenden Talents verstärken. Dazu gibt es kleinere Panels für Gesundheit, unser Inventar oder für Pop-Ups, mit denen wir den soeben eingesammelten Gegenständen ausrüsten. Vieles davon ist selbsterklärend und ebenso bekannt.

"Es sind einzigartige Touch-Mechaniken, die ihr ausführt.", gibt uns Entwickler Dan Elggren zu verstehen. "Es ist etwas, das wir ständig verbessern und noch weiter ausbauen werden. [...] Ich denke diese neuen, einzigartigen Mechaniken sorgen dafür, dass sich das Spiel unterwegs wirklich gut spielen lässt." Blizzard hat großes Augenmerk auf Details gelenkt und das merkt man an unterschiedlichsten Dingen: Wenn etwa der Mönch seinen fliegenden Kick ausführt und dabei auf eine Wand trifft, prallt er von dieser ab und setzt direkt zum Schlag gegen einen anderen Feind in der Nähe an. Cheng verriet uns, dass wir Fähigkeiten kombinieren können, um mehr Schaden zu verursachen. Ein Wirbelwind hilft dem Zauberer zum Beispiel dabei, das Feuer seines Meteoritenangriffs weiter über das Schlachtfeld zu verteilen.

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Noch sind nicht alle Charakterklassen finalisiert, weshalb in der Demo auch nur drei Klassen zur Verfügung standen. Wir haben Mönch und Barbar ausprobiert, beiden standen jeweils fünf Fähigkeiten zur Verfügung. Es ist unklar, ob es weitere Fertigkeiten geben wird, aber was bereits da war, hatte den gewohnten Wumms. Der Mönch kann Gegner an sich heranziehen und sie anschließend mit seiner brachialen Attacke vernichten. Der Barbar hämmert sich derweil dreist mit seinem Hammer durch große Gegnermassen und wirkt sehr mächtig. Im fertigen Spiel werden sechs Klassen bereitstehen: Barbar, Mönch, Nekromant, Zauberer, Kreuzritter und Dämonenjäger. Cheng deutete jedoch bereits an, an weiteren Helden gearbeitet werde. Zum Start sollen acht Außenbereiche und sieben Dungeons bereitstehen, darunter bekannte Gebiete, wie Dark Wood aus Diablo II und das Hub-Gebiet Westmark, in dem die Spieler miteinander interagieren können.

Wir konnten natürlich nicht aus unserem Interview gehen, ohne über Geld zu sprechen - insbesondere auf mobilen Geräten spielt dieses Thema ja eine wichtige Rolle. Elggren erklärte uns, dass sie "noch nicht so weit [seien], um über Monetarisierungsstrategien zu sprechen. Es ist noch früh und wir wollen uns zuerst aufs Gameplay konzentrieren. Das ist ein hohes Gut bei Blizzard und wenn wir ein starkes Spiel produzieren, dann kommen die anderen Elemente später von ganz alleine."

Wenn ihr die Diskussionen der Diablo-Community in den letzten Tagen verfolgt habt, werdet ihr wissen, dass die Ankündigung von Diablo Immortal nicht auf allzu viel Begeisterung gestoßen ist (einige verweisen beleidigt auf Gemeinsamkeiten mit anderen mobilen Titeln, besonders in puncto Steuerung und Interface). Das wollen wir nicht kommentieren, allerdings können wir bestätigen, dass sich das Game wie ein Diablo anfühlt, das man auf mobile Geräte portiert hat. Es gibt minimale Kompromisse und vermutlich werden weniger Fähigkeiten, Effektfeuerwerk und Gegner auf dem Bildschirm bereitstehen. Aber im Kern ist es genau das, was es sein will: Diablo für unterwegs.

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