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Serien-Kritiken
The Book of Boba Fett

Das Buch von Boba Fett - Staffel 1

Teile dieser Serie beschäftigen sich mit dem berühmten Kopfgeldjäger aus einer weit, weit entfernten Galaxie.

Star Wars: Das Buch von Boba Fett ist eine der seltsamsten und bizarrsten Serien der letzten Zeit. Sie setzt die Geschichte des berühmten Kopfgeldjägers fort und schließt an die Ereignisse aus der zweiten Staffel von The Mandalorian an. Gleichzeitig erfahren wir, was mit Boba geschah, ehe er vor Jahren in die Sarlacc-Grube fiel. Die Serie möchte außerdem die dritte Staffel von The Mandalorian einleiten und deshalb widmen sie sich einige Episoden der übrigens nur sieben Folgen langen ersten Staffel diesem Thema. Und zwar komplett...

Das gesamte Konstrukt fühlt sich einerseits langsam und methodisch an, während es an anderen Stellen geradezu übereilt wirkt. Es gibt tolle Sets und gut gespielte Szenen mit Temuera Morrison und den Nebendarstellern, darunter vor allem Ming-na Wens Charakter Fennec Shand. Fans dürfen sogar ein paar nette Cameos erwarten. Das Buch von Boba Fett sieht außerdem großartig aus und wir bekommen in den packenden Actionszenen einen pompösen Soundtrack auf die Ohren. Nicht zuletzt die tollen Darsteller sorgen für solide Fernsehunterhaltung.

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Leider fehlt der Serie eine thematische Konstante, ein roter Faden, und das sorgt für Verwirrung. Die übergreifende Geschichte hat nicht viel mehr zu bieten, als das, was schon im ersten Trailer angedeutet wurde: Boba will ein Stück vom Kuchen abhaben und über Tatooines kriminellen Untergrund herrschen. Der Kopfgeldjäger will das allerdings mit Respekt erreichen und nicht mit Furcht und Unterdrückung. Diese Mission erfordert nicht besonders viele Schritte und sie bleibt bis zur finalen Konfrontation mit dem Pyke-Syndikat recht statisch.

Dazu kommen ein paar, völlig deplatziert wirkende Cyberpunk-Halbstarke mit schicken Rollern, der Wookie-Kopfgeldjäger Black Krrsantan, dessen Auftritt kaum Konsequenzen hat und eine sehr fade Entwicklung des Plots. Das ist alles recht unbefriedigend. Die Rückblenden funktionieren besser und zeigen zusammenfassend, was Boba gemacht hat, nachdem er sich vom Kopfgeldjägergeschäft verabschiedete. Seine Begegnung mit den Tusken-Räubern und sein Zusammentreffen mit Shand funktionieren hervorragend, denn sie wirken keineswegs wie störende Unterbrechungen.

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Aber dann ist da noch der Mandalorianer. Dass Din Djarin hier eine wichtige Rolle spielt, ist keine Überraschung. Pedro Pascals Figur gehört in die Star-Wars-Geschichtsbücher und er begeistert in jeder Szene. Doch von den sieben Episoden dieser Staffel dienen zwei Folgen allein als Auftakt für The Mandalorian: Staffel 3. In diesen zwei Folgen geht es mit Boba Fetts Geschichte kein Stück voran, was einfach nicht passt. Es sind bei weitem keine schlechten Episoden, aber sie gehören hier einfach nicht hin.

Obwohl die einzelnen Zutaten gut gewählt wurden, ist Das Buch von Boba Fett eine sprichwörtliche Wundertüte. Gerettet wird die Serie vor allem von Morrison, der jeder Szene Gewicht gibt, obwohl das unregelmäßige Tempo ständig dagegen arbeitet. Die Serie lohnt sich trotzdem, denn sie führt einige wichtige Figuren ein, von denen eine besonders interessant ist und gut umgesetzt wurde. Doch während die Geschichte von The Mandalorian knackig und fokussiert erzählt wird, ist Bobas Buch das genaue Gegenteil und darunter leidet die ganze Staffel.

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06 Gamereactor Deutschland
6 / 10
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