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Call of Duty: Ghosts

Call of Duty: Ghosts

Activision stellte in Los Angeles offiziell den Multiplayer von Call of Duty: Ghosts vor. Wir sind dabei gewesen und durften selbst schon ein paar Runden ballern.

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Activisions Präsentation zum Multiplayer in Call of Duty: Ghosts steht exemplarisch für den Umgang des Unternehmens mit der gesamten Marke. CEO Eric Hirshberg weiß aufs Wort genau, in welches Licht er Call of Duty zu setzen hat. Videos zeigen Fans rund um den Globus beim CoD-Zocken und regen die eigene Euphorie an. Ein neuer Eminem-Track feiert im Multiplayer-Trailer Weltpremiere und der Rapper selbst richtet per Videobotschaft seine Grüße an die Community aus. Alles ist bis auf die Sekunde durchgeplant und zeugt von einem hohen Maß an Kalkül. Genauso durchdacht ist auch der Umgang mit Call of Duty selbst.

Activision ist sich der einzigartigen Position des Franchises bewusst. Sie wissen alle ganz genau, wie sie dort hingekommen sind und tun eben alles, um diese Position nicht zu verlieren. Das Ergebnis sind viele, teils minimale Änderungen, die mit jedem neuen Teil ihren Weg ins Spiel fanden. Das Spielgefühl an sich ist praktisch identisch geblieben. Call of Duty: Ghosts sprengt diesen Rahmen zwar ein wenig, aber eben auch nur ein wenig.

Auf einen neuen Modus wurde bei der Präsentation in Los Angeles ganz besonders großen Wert gelegt: Cranked. Im Prinzip handelt es sich um Team-Deathmatch, mit einem kleinen Unterschied. Nach einem Abschuss werden unsere Bewegungen schneller, inklusive des Nachladens und Kletterns. Allerdings erscheint auch ein 30-sekündiger Countdown. Gelingt uns in dieser Zeit kein erneuter Abschuss, explodieren wir ganz einfach. Gelingt uns einer, werden wir abermals agiler und der Countdown startet neu.

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Neu ist Cranked, der mit Abstand temporeichste Modus, den es je in der Serie gab.

Es ist der mit Abstand temporeichste Modus, den es je in der Call of Duty-Reihe gab. Nicht nur, dass uns der Countdown gezwungenermaßen in exponentiell ausufernde Panik versetzt und uns wie von Sinnen über die Map flitzen lässt. Die immer schneller werdenden Bewegungen versetzen uns in einen regelrechten Rausch, aus dem wir uns immer wieder rausgerissen fühlen, sobald die Abschussserie mal abreißt. Cranked vermittelt ein ähnliches Gefühl wie der Waffenspiel-Modus aus früheren Teilen, nur eben drastischer. Das gute an dem Modus ist, dass penetrante Camper an ihm wahrlich keine Freude haben werden.

Da es ja zur Tradition des Franchise gehört, mit jedem Teil neue Abschussserien einzubauen, sind auch bei Call of Duty: Ghosts einige neue Belohnungen dabei. Die bedeutsamste ist ausgerechnet der Hund, über den die Internetgemeinde seit der ersten Ankündigung von Call of Duty: Ghosts lacht. Auch bei der Präsentation in L.A. wurde der Köter höhnisch bejubelt. Dieser Hund begleitet uns auf der Map und schaltet Feinde aus, wenn sie uns zu nahe kommen. Die vierbeinige Unterstützung gibt es bereits nach wenigen Abschüssen. Entsprechend schwach ist er und wird meist schnell ausgeschaltet. In der noch frühen Version des Spiels wirkte der Hund noch verloren und bewegte sich etwas unbeholfen durch unebenes Gelände. Hier muss sich noch einiges tun.

Als ein besonderes neues Feature sind die dynamischen Maps angekündigt worden. Während des Spiels lassen sich Ereignisse auslösen, die nicht nur die Erscheinung der Map verändern, sondern die auch das Spiel beeinflussen. Doch leider war in den wenigen gespielten Runden davon so gut wie nichts zu sehen. "Man muss die Map wirklich gut kennen", erklärt Marc Rubin, Executive Producer bei Infinity Ward, während der Präsentation. Und damit hat er tatsächlich recht.

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Call of Duty: Ghosts
Die Steuerung hat zwei bedeutsame Upgrades bekommen, die das Spielgefühl aber nur sanft verändern.

Von den anwesenden Spielern wusste niemand, wie die Ereignisse auszulösen waren und somit spielte dieses Feature in den Anspielrunden praktisch keine Rolle. Bis auf die Tankstelle, die im Multiplayer-Trailer zu sehen war. Diese wird praktisch in jedem Spiel zur Explosion gebracht. So entsteht eine neue taktische Deckung inmitten der Map und man erledigt nebenbei ganz elegant noch ein paar Gegner. Nach so kurzer Spielzeit ist noch nicht abzuschätzen wie sinnvoll dieses neue Feature ist. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass jemand freiwillig neben dieser Tankstelle stehen bleibt, wenn er doch weiß, was ihm da alles passieren kann. Bei entsprechendem Verhalten der Spieler könnte dieses Feature zu einem niedlichen Gimmick verkommen.

Die Steuerung hat in Call of Duty: Ghosts zwei bedeutsame Upgrades bekommen. Wenn wir im Sprint auf die Ducken-Taste drücken, führen wir einen stylischen Rutsch-Move aus. Activision nennt das Tactical Slide. So überrumpeln wir Gegner, wenn wir unerwartet aus der Deckung geschossen kommen oder bringen uns in brenzligen Situationen schnell in Sicherheit. Halten wir die Ducken-Taste gedrückt, wechseln wir nahtlos vom Rutschen ins Kriechen über.

Außerdem hat der Action-Shooter eine Rauslehnen-Mechanik spendiert bekommen. Stehen wir beispielsweise direkt neben einer Tür, müssen wir nur zielen und uns leicht in die entsprechende Richtung bewegen. Schon können wir durch die Tür schauen und sogar schießen, ohne unseren ganzen Körper zu offenbaren. Dieses Feature ist auf elegante Art und Weise in das Spiel integriert worden, bedarf allerdings einer Menge Übung.

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Es ist kein hässliches Spiel, sondern sogar recht hübsch. Doch das verdankt es eben nicht irgendeinem hohen Detailgrad, sondern vielmehr einer gelungenen Zusammenstellung aus Farben und Effekten.

Diese beiden Neuerungen stehen exemplarisch für die Veränderungen im Gameplay bei Call of Duty: Ghosts. Denn was beim neusten Teil der Reihe auffällt, ist das deutlich flüssigere Spielgefühl. Das merken wir zum Beispiel beim Überwinden von Hindernissen, was nun deutlich schneller geht. Und an der Zeit, in der wir wehrlos sind - die wurde nämlich extrem verkürzt. Das macht das Spiel zwar weniger realistisch, aber dass nun alle Bewegungen praktisch wie aus einem Guss ablaufen, ist ein sehr angenehmes Ergebnis.

Auch akustisch hat sich bei Call of Duty: Ghosts ein wenig getan. Das macht sich vor allem an einem deutlich besseren Einsatz von Hall-Effekten bemerkbar. Schüsse klingen nun je nach Räumlichkeit ganz anders und erleichtern es uns, die Gegner exakter zu verorten. Besonderes Merkmal im Multiplayer ist die intensivere Sprachausgabe der Team-Mitglieder. Diese geben teils beeindruckend detaillierte Hinweise, was um sie herum passiert. Beispielsweise, dass ein Gegner gerade durch eine Schlucht oder durch einen Hintereingang kommt, oder sich auf offenem Feld befindet. Das mag zwar vielleicht albern klingen, sorgt aber für eine extrem gute Wahrnehmung des Spielgeschehens, auch wenn unsere Mitspieler ohne Headset spielen.

Grafisch macht der Titel die erwarteten Schritte nach vorne, dennoch ist man ein gutes Stück von der High-End-Grafik entfernt, die man eigentlich proklamiert. Und das trotz neuer Engine. Nur um es klarzustellen, Call of Duty: Ghosts ist kein hässliches Spiel, es ist im Gegenteil sogar recht hübsch. Doch das verdankt es eben nicht irgendeinem hohen Detailgrad, sondern vielmehr einer gelungenen Zusammenstellung aus Farben und Effekten. Es wäre hirnrissig zu behaupten, dass unter der nicht ganz perfekten Optik die eigentliche Qualität des Spiels leiden würde.

Auch wenn Call of Duty: Ghosts sich deutlicher von seinem Vorgänger unterscheidet, als es bei dem Franchise üblich ist, fühlt es sich dennoch von Beginn an kaum anders an. Das Spielgefühl ist im Großen und Ganzen sehr ähnlich. Wer mit den Vorgängern vertraut ist, wird hier keine Eingewöhnung brauchen. Das ist auch nicht verkehrt. Schließlich bietet damit auch der neuste Teil genau jene Aspekte, die die Serie groß gemacht haben und liefert ausreichend neuen Stoff, um die Spieler bei Stange zu halten. Der Multiplayer macht auf jeden Fall schon mal einen Heidenspaß und Lust auf mehr. Es sieht so aus, als würde Activision alles richtig machen.

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