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Destroy All Humans!

Destroy All Humans!

Wenn die Marsmenschen angreifen, dann sollten wir uns auf das Schlimmste gefasst machen...

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Manchmal ist der Humor ein wenig altbacken und einige Missionen wiederholen sich, aber es ist eben auch kein neues Produkt, sondern ein Remake.

In der Sci-Fi Popkultur haben wir einige ganz unterschiedliche Alien-Invasionen erlebt, darunter H.G. Wells' Krieg der Welten und Steven Spielbergs freundlichen Alien E.T.. 2005 begeisterte uns Pandemic mit Destroy All Humans, das von vielen klassischen Sci-Fi-Ideen inspiriert wurde. Fünfzehn Jahre später ist es zurück und zwar besser als je zuvor. Schon morgen erscheint das modernisierte und optisch sehr reizvolle Remake mit dem gleichen Namen.

Black Forest Games' Destroy All Humans! bleibt dem Original von 2005 treu, allerdings modernisiert das Team das Spiel natürlich etwas. Wir folgen der Geschichte von Cryptosporidium-137 (kurz Crypto), dem neusten Alien-Klonkrieger des galaktischen Imperiums der sogenannten Furons. In Destroy All Humans! müssen die grauen Aliens das Amerika der Sechziger infiltrieren und dabei den grausamen Plan von Orthopox-13 aka Pox in die Tat umsetzten. Die globale Eroberung ist jedoch schwieriger als gedacht, denn Crypto muss dem stets aufmerksamen Militär und der mysteriösen Regierungsorganisation Majestic entweder aus dem Weg gehen oder seine Widersacher vernichten.

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Jeder Sandkasten wurde so entwickelt, dass die Hauptgeschichte nur der Beginn von Cryptos Eroberungszug ist.

Die Kampagne erstreckt sich über alle Teile der USA und bietet einzigartige Sandkasten-Schauplätze, in denen wir unvorstellbares Chaos anrichten dürfen. Wir erfüllen unsere Missionen und zwingen unsere Feinde in die Knie, nehmen DNA-Proben und vernichten ganze Städte. Nicht nur unsere Aufgaben sind abwechslungsreich, auch die Lösungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Crypto ist nämlich bis an die Zähne mit futuristischer Ausrüstung bewaffnet. Das reicht vom Jetpack bis zum Zap-O-Matic-Shocker und einer sicher nicht sehr angenehmen Analsonde. Crypto besitzt eine ganze Reihe an Gadgets, um auch wirklich mit jeder Lebensform fertig zu werden, die eventuell eine Bedrohung darstellen könnte. Unser Favorit ist der Ionen-Detonator, die Furon-Version eines Granatwerfers, die genügend Feuerkraft bietet, um ganze Armeen auszulöschen.

Populationen zu versklaven erfordert allerdings nicht nur pure Feuerkraft, sondern auch Finesse und deshalb ist Crypto gleichzeitig ein Meister der Spionage und der Mind-Games. Mit seinem überproportional-großem Gehirn kann er mittels Psychokinese Gegenstände manipulieren, durch Telepathie Gedanken lesen und Befehle geben oder - und das ist noch besser - mit dem HoloBob das Aussehen von jedem imitieren, mit dem er in Kontakt gekommen ist. Mit diesen Tricks im Ärmel unseres Raumanzugs können wir uns überall leicht einschleichen. Als hochgemotzter Alien-Krieger müssen wir aber nicht alles zu Fuß erledigen und hier kommt unsere fliegende Untertasse zum Einsatz.

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Die Farmer und Bewohner von Rockwell sind natürlich wesentlich harmloser, als die Möchtegern-Men-in-Black von Majestic.

Damit reist Crypto quer durch Amerika zu seinen kommenden Aufgaben. Natürlich ist auch sein Raumschiff bis an die Zähne bewaffnet, um die niederen Primaten zu versklaven. Da gäbe es zum Beispiel den mächtigen und zerstörerischen Todesstrahl oder den legendären Abducto-Strahl, mit denen Cryptos Untertasse ihren Teil zur Unterwerfung der Menschheit beiträgt. Der Quantum Destructor, mit nuklearer Munition und einem satten Sound ausgestattet, ist eindeutig mein Liebling unter den UFO-Tötungswerkzeugen.

Cryptos Fähigkeiten können wir im Labor von Pox weiter verbessern. Die Upgrades kosten DNA, was wir für erfüllte Missionen, Erkundung und das Extrahieren von Gehirnen unserer menschlichen Opfer erhalten. Unsere harte Arbeit wird also mit Verbesserungen für Cryptos Ausrüstung und seine fliegende Untertasse belohnt. So können wir beispielsweise einen Ketteneffekt für die Pfeile des Zap-O-Matics gewinnen (und dadurch gleich ganze Gruppen von schwachen Menschen vernichten) oder bewerkstelligen, dass der Todesstrahl eine langanhaltende Hitzespur hinterlässt - ideal um den Boden zu kontrollieren. Es ist außerdem möglich, dass Crypto seine Skate-Fähigkeit verbessert und schneller über den Boden gleiten kann, anstatt gemächlich zu laufen.

Mit gesammelter DNA steigern wir seine Gefahrenstufe, was sehr hilfreich ist, weil auch die Gegner immer stärker und geschickter werden. In den verschiedenen Örtlichkeiten trifft Crypto regelmäßig auf Menschen, die ihn zurück ins All ballern wollen. Das reicht von den einfachen Farmern der Turnipseed Ranch bis hin zum vollausgerüsteten US-Militär aus der Area 42. Die Farmer und Bewohner von Rockwell sind natürlich wesentlich harmloser, als die Möchtegern-Men-in-Black von Majestic.

Mit fortschreitender Geschichte treffen wir auf einige einzigartige Gegnertypen. Das können mutierte Menschen sein, die ihre DNA mit Furon-DNA fusioniert haben, um stärker zu werden und psychische Kräfte einsetzten zu können - genau wie Crypto oder die seltenen Bosse, die an bestimmten Punkten der Kampagne auftauchen. Wir wollen hier nicht zu viel verraten, aber diese Begegnungen sind eine ganz eigene Herausforderung und erfordern neue Vorgehensweisen. Das Problem mit den Kämpfen und den Gegnertypen ist aber, dass sie kaum mit Crypto mithalten können und das limitiert das Gameplay stellenweise dann doch etwas.

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Natürlich ist auch unser Raumschiff bis an die Zähne bewaffnet, um die niederen Primaten zu versklaven.

Damit Destroy All Humans! interessant bleibt, können wir jeden abgeschlossenen Bezirk für ein bisschen Sandkasten-Spaß erneut besuchen. Hier dürfen wir mit der Physik-Engine herumspielen und so viel Chaos anrichten wie wir wollen und nebenbei ein paar der Nebenmissionen absolvieren. Jedes Gebiet hat ein Rennen, eine Entführungs-Quest, eine Armageddon-Mission und eine Aufgabe, in der wir möglichst bestimmte Ziele unter Zeitdruck erledigen sollen, um Sterne und DNA zu verdienen. Außerdem sind in jedem Gebiet Furon-Proben versteckt, die uns mit zusätzlicher DNA belohnen. Jeder Sandkasten wurde so entwickelt, dass die Hauptgeschichte nur der Beginn von Cryptos Eroberungszug ist.

Wenn Perfektion euer Ziel ist und ihr wirklich alles abschließen wollt, dann hat Destroy All Humans! eine lange To-Do-Liste für euch. Ihr erhaltet neue Skins für erledigte Aufgaben innerhalb der Missionen, wie zum Beispiel den Mootant-Skin, der euch in eine Mischung aus Rind und Alien verwandelt, oder ihr sammelt Konzept-Kunstwerke, um zu sehen, was dieses Projekt alles hätte sein können. Destroy All Humans! bietet viele Möglichkeiten das chaotische Gameplay zu genießen und es war nie lustiger, einen Eindringling aus dem Weltall zu spielen.

Destroy All Humans!

Aber wie geht der Vergleich mit dem Vorgänger aus? Viele Remakes und Remaster enttäuschen die alten Fans, doch Destroy All Humans! zeigt, wie ein Remaster richtig geht. Es hält die Integrität des Originals instand und versetzt es gleichzeitig auf den Stand der Gegenwart. Bei den Fans des Originals wird Nostalgie aufkommen und neue Spieler dürfen einen Klassiker im modernen Gewand genießen, der sich so spielt, wie es sich für einen Titel von 2020 gehört. Manchmal ist der Humor ein wenig altbacken und einige Missionen wiederholen sich, aber es ist eben auch kein neues Produkt, sondern ein Remake. Gratulation an Black Forrest Games, dass sie Pandemics Vision so brillant eingefangen haben.

Insgesamt ist Destroy All Humas! sicher eines der besseren Remakes da draußen. Was 2005 bereits großartig war wird in ein aktuelles Grafikgewand verpackt und das Gameplay ist modernisiert worden, weshalb wir hier ein dem Original treugebliebenes, verrücktes Sci-Fi Abenteuer vor uns haben. Die Fans bekommen sehr unterhaltsame Waffen und Fähigkeiten und eine Parodie der USA der Sechzigerjahre. Wir wissen nicht, ob es der erste Schritt in Richtung eines Reboots der Serie sein wird, aber in Cryptos kleinen, grünen Weltraumstiefeln irre Abenteuer zu erleben, ist damals wie heute ein großer Spaß.

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Nicht nur unsere Aufgaben sind abwechslungsreich, auch die Lösungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig.
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08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
Das Remake hält an dem fest, was das Original so lustig gemacht hat. Moderne Präsentation und mit lustigem Gameplay.
-
das Missionsformat wiederholt sich manchmal, Anspruch meist zu simpel.
overall score
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