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New Super Mario Bros. U

New Super Mario Bros. U

Mario ist das wichtigste Zugpferd für Nintendo, hieß es. Eine Konsole ohne den Klempner muss scheitern, hieß es. Dann kam die Wii, startete ohne Mario und wurde Nintendos erfolgreichste Heimkonsole. Es war ein mutiger Schritt, der dem Hersteller außerdem die Zeit gab, an Super Mario Galaxy zu arbeiten und eines der besten Jump'n'Runs aller Zeiten abzuliefern. Bei der Wii U geht man nun auf Nummer sicher und schickt New Super Mario Bros. U ins Rennen. Die Japaner hat offenbar ein bisschen der Mut verlassen.

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Die Prinzessin wird entführt und Mario soll sie retten, das kennen wir. Deswegen wird es nun mit einem leicht veränderten Ansatz probiert, denn Bowser hat nicht einfach nur unser Pfirsichtörtchen geschnappt, sondern gleich das ganze Schloss in seine Gewalt gebracht. Mario, Luigi und die Toads wurden von einem Roboterarm weit fortgeworfen und müssen zurück zur geliebten Prinzessin hüpfen. Grundsätzlich aber bleibt das Spielprinzip gleich, denn in über acht zweidimensional aufgebauten 3D-Welten geht es nur darum, heil das Zielfähnchen zu erreichen.

Im Sommer 2006 erschien New Super Mario Bros. für den Nintendo DS. Das Spiel war eine Offenbarung, denn es verknüpfte das fesselende Konzept der Klassiker mit modernen Spielelementen. Nintendo brauchte selbst eine Weile, um diese Besonderheit zu realisieren. Es folgte erst im Herbst 2009 New Super Mario Bros. Wii mit einem abgefahrenen Mehrspieler-Modus. 2012 treten nun New Super Mario Bros. 2 für den Nintendo 3DS und New Super Mario Bros. U auf der neuen Nintendo-Konsole an. Und so wie das neue Handheld-Abenteuer seinem Vorgänger ähnelt, verhält es sich auch mit der Konsolenfassung.

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New Super Mario Bros. UNew Super Mario Bros. U
Es ist vor allem der Multiplayer, der auch mit den neuen Möglichkeitem vom Wii U Gamepad richtig Laune macht.
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Die New Super Mario Bros.-Reihe macht etwas, das wir von den Jump'n'Run-Spielen des Klempners bisher nicht kannten. Sie wiederholt sich. Ein paar neue Spielmechaniken, aber unter dem Strich gibt es nur mehr von dem, was wir schon kennen. Im Fall von New Super Mario Bros. U ist es vor allem der Multiplayer, der richtig Laune macht. Außerdem kriegt Mario mit dem Flughörnchen-Cape ein neues Kostüm. Damit gleiten wir durch Level und können uns an Wänden festkrallen. Neu sind Baby-Yoshis, die wir aus Super Mario World kennen. Diesmal wachsen sie zwar nicht, aber haben jeweils Spezialfähigkeiten. Der blaue Yoshi brabbelt Luftblasen, der gelbe Yoshi beleuchtet dunkle Gebiete und der rosafarbene Yoshi bläst sich zu einem großen Ballon auf.

Natürlich ist dieser Verweis auf Stagnation ein Nörgeln auf hohem Niveau. New Super Mario Bros. U ist nicht schlechter, weil es scheinbar so wenig Neues bietet. Das Leveldesign ist großartig und an vielen Stellen erhaben über die Konkurrenz. Insbesondere die Geisterhäuser bieten viele intelligente Lösungen. Darum sehen wir gern darüber hinweg, dass uns alles ein wenig zu vertraut vorkommt. Da gibt es scheinbar unsichtbare Wände und Ausgänge, die aber alle nicht leicht zu finden sind. An einer Stelle müssen wir per Zeitschalter Münzen in Steine verwandeln, auf die entstandene Leiste springen und dann nach oben hüpfen. Mit jedem Sprung folgt uns die Leiste. Wenn wir uns dadurch schnell genug nach oben arbeiten, schaffen wir es vielleicht zur Tür.

Und da ist natürlich der Wii U-Bonus. Der Titel profitiert vom neuen Controller in doppelter Hinsicht. Offensichtlich ist der Mehrwert im Multiplayer: Als fünfte Person können wir von außen eingreifen. Bis zu vier Plattformen lassen sich durchs Tippen auf den Bildschirm erschaffen. So retten wir Mitspieler vor dem Sturz in den Abgrund oder helfen, schwierige Orte leichter zu erreichen. Natürlich könnten wir auch fies sein und Plattformen ungünstig platzieren. Wo sich früher schon vier Freunde gegenseitig beharkt haben, kommt nun einfach ein weiterer dazu. New Super Mario Bros. U wird Freundschaften zerstören. Ich freue mich schon drauf. Das wird lustig! Ernsthaft!

Der zweite Vorteil der Wii U ist etwas subtiler, weil er eigentlich nur ein übliches Nebenprodukt der Konsole ist. Aber dieses Jump'n'Run nur mit dem Wii U Gamepad zu spielen, macht so viel Spaß, dass der Fernseher eigentlich gar nicht mehr unbedingt nötig ist - zumindest so lange wir alleine zocken. Es ist so leicht, einfach mal zwischendurch den Controller in die Hand zu nehmen und eine Runde zu zocken. Ohne großen Aufwand genießen wir trotzdem ein richtig gutes Spiel und nicht nur einen Zeitvertreib, der schnell nervt. Perfekt dafür geeignet sind auch die neuen Herausforderungen und das Schnellspiel.

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Im Herausforderungs-Modus warten fünf Varianten auf uns. In der Zeitattacke geht es um den flottesten Durchgang durch ausgewählte Level. In der Münzsammlung um das Erreichen bestimmte Münzziele. Die 1UP-Rally verlangt von uns, dass wir möglichst viele Gegner hintereinander erwischen, um Bonusleben zu kassieren. Der Diverse-Modus mischt Aufgaben und liefert Missionen wie einen Gleitflug, der möglichst nie enden soll. Lösbar nur dadurch, dass wir uns auf Gegner fallen lassen und versuchen, durch einen geschickt platzierten Sprung wieder nach oben zu gelangen. Im Boost-Modus spielen wir zu zweit. Ziel ist es hier, durch das Erstellen von Plattformen auf dem Tablet-Controller möglichst weit nach oben zu kommen und dabei viele Münzen zu sammeln.

Das Schnellspiel richtet sich eher an erfahrenere Spieler und basiert auf einer cleveren Idee. Wir müssen das Ende eines Levels erreichen, während dieses automatisch vorwärts läuft. Das Tempo dafür bestimmen wir durch das Sammeln von Münzen. Je mehr wir davon sammeln, desto schneller läuft der Bildschirm weiter. Einerseits ist das positiv, weil wir dadurch fix im Ziel sind und den Rekord schlagen. Aber natürlich müssen wir das Tempo auch selbst halten können. Es gibt sieben verschiedene Level, die aus zwei bis drei Abschnitten bestehen. Wer es bis ins Ziel schafft, kann sich über das Onlinenetzwerk Miiverse den Lauf von anderen Spielern ansehen, um diesen selbst zu verbessern. Diese Funktion ist auch bei den Herausforderungen implementiert.

New Super Mario Bros. U
Die zweite große Stärke sind die zusätzlichen Herausforderungen, die auch gern mal nur auf dem Gamepad gespielt werden.

Enthalten im Spiel ist aber auch der Super-Assistent. Wer nicht weiterkommt, kann schwierige Passagen oder sogar das ganze Level von Luigi spielen lassen. Dieser ist allerdings derartig unsympathisch, dass wir den Block mit der Hilfe vermeiden, wo es geht. Außerdem können wir den Super-Assistenten erst in Anspruch nehmen, wenn wir einige Leben gelassen haben. Ein paar Erfolge sollten wir also vorweisen können. Zudem werden wir auf diesem Weg einem Level nicht alle Geheimnisse entlocken. Es ist aber eine Möglichkeit für schwächere Spieler, frustrierende Passagen zu überspringen.

New Super Mario Bros. U macht es einem trotzdem nicht einfach. Klar, wir wollen ein Jump'n'Run mit Mario zum Launch der Konsole. Und bei aller Kritik basiert die Reihe auf einem fantastischen Konzept. Außerdem gibt es da draußen tatsächlich viele Leute, die sich noch immer nicht mit 3D-Welten anfreunden können. Leute, denen leicht übel wird, wenn sich eine Kamera dreht. Und so bringt dieser Titel alle zusammen vor dem Fernseher - vom Anfänger bis zum Hardcore-Zocker.

Grundsätzlich ist dieses Spiel natürlich ebenso schön wie die Vorgänger der Reihe. Am Ende aber bleibt doch ein leicht flaues Gefühl im Bauch, dass die Idee durch die zu häufige Wiederholung unnötig verheizt wird. Aber vielleicht ist New Super Mario Bros. U auch einfach nur ein Titel, der uns die Zeit bis zu einem ganz neuen Mario-Abenteuer vertreibt. Es wäre eine versöhnliche Lösung. Eine, die uns hoffen lässt und dabei hilft, sich mit dem wunderbaren New Super Mario Bros. U anzufreunden.

08 Gamereactor Deutschland
8 / 10
+
fantastischer Multiplayer, tolle Zusatz-Herausforderungen, leichter Einstieg
-
von Mario sind wir mehr Innovation gewohnt, Luigi als Super-Assistent
overall score
ist die Durchschnittswertung von Gamereactor. Wie hoch ist eure Wertung? Die Durchschnittwertung aller Gamereactor-Redaktionen wird aus den Wertungen in allen Ländern erhoben, in denen es lokalen Gamereactor-Redaktionen gibt

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