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Dragon Quest Builders

Dragon Quest Builders

Square Enix hat hier weit mehr als einen profanen Minecraft-Klon abgeliefert.

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Der riesige Erfolg von Minecraft zog diverse Klone nach sich, die auch ein Stück vom Kuchen haben wollten. Es ist also kein Wunder, wenn viele Spieler Dragon Quest Builders auf den ersten Blick für ein Minecraft mit Dragon Quest-Skin halten. Doch glücklicherweise ist es so viel mehr als ein nur Klon.

Der größte Unterschied zu Minecraft ist die Story. Dragon Quest Builders spielt in Alefgard, der Welt des original Dragon Quest. Der Spieler soll Alefgard wieder zu altem Glanz aufbauen, nachdem der Drachenlord die Welt zerstört hat. Ich will nicht zu viel von der Geschichte verraten, denn sie gehört zu den ganz großen Stärken des Spiels - und Fans von Dragon Quest werden hier ganz sicher auf ihre Kosten kommen. Die ersten paar Stunden sind eine Art Tutorial, das uns die Grundmechaniken des Spiels erklärt: Was benötige ich, um einen Raum zu bauen? Wie funktioniert die Küche, das Crafting - und wie verteidige ich die Stadt. Es gibt viel zu lernen, aber diese ersten Stunden dabei sind sehr gut, auch wenn einen das Tutorial dabei manchmal etwas zu sehr an der Hand hält.

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Man lernt das Erstellen von neuen Gegenständen, in dem man einfach Ressourcen und Materialen aufnimmt, die man in der Spielwelt findet.
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Im Laufe der Geschichte besuchen wir eine Reihe von Städten und Dörfern, die wir wieder aufbauen müssen. Wenn wir die Basis wieder aufbauen, tauchen die Leute wieder auf und lassen sich dort nieder. Die Bewohner sind nicht nur nutzlose NPC, denn sie geben uns Quests, die uns beim Aufbau helfen und die Geschichte weitertragen. Es ist hübsch, dass die Bewohner auch mit den Räumen interagieren und uns zum Beispiel Essen kochen.

Man lernt das Erstellen von neuen Gegenständen, in dem man einfach Ressourcen und Materialen aufnimmt, die man in der Spielwelt findet. Das Aufbauen der Basis macht sehr schnell süchtig und sie wachsen zu sehen, hat mich an Dark Cloud erinnert. Mit dem Aufbau locken wir aber auch den Endgegner der Gegend an und Monster greifen während eines Kapitels mehrmals an und errichten manchmal ein Portal. Diese Portale vergrößern die Spielzone. Wird es aktiviert, transportiert es uns in eine andere Gegend mit frischen Ressourcen und neuen Gegnern. Alle Orte sehen sehr unterschiedlich aus und halten das Spiel frisch. Wir eisen durch Grasland in die Wüste und von Lavaflüssen in vereiste Einöden.

Nachdem die Stadt wieder aufgebaut und die Quests der Bewohner abgearbeitet wurden, kann man sich den Boss der Gegend vornehmen. Die Endbosse sind ziemlich cool und man kann nicht nur einfach losstürmen und angreifen. Jeder benötigt seine ganz eigene Vorgehensweise und die Kämpfe machen richtig Spaß. Man muss den Boss bekämpfen und gleichzeitig die Basis verteidigen, die danach aber wieder repariert werden kann.

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Neben der Hauptgeschichte gibt es noch einen Modus mit dem Namen Terra Incognita, in dem wir völlig frei bauen können.

Auch wenn das Spiel ganz offensichtlich von Minecraft inspiriert ist - Dragon Quest Builders ist im Herzen ein Rollenspiel. Unsere Spielfigur levelt sich nicht auf, unsere Basis aber schon. Wenn sie stärker wird, werden es auch ihre Bewohner und manche Quests stehen erst ab einem bestimmten Level zur Verfügung. Dafür müssen wir bessere Rüstungen und Waffen bauen und die Gesundheit erhöhen. Dafür braucht es die "Saat des Lebens", die wir manchmal für Quests erhalten oder in den Höhlen entdecken. Die Quests sind abwechslungsreich - mal müssen wir jemandem nach einer Blaupause etwas bauen oder bestimmte Gegner töten.

Das Spiel besteht aus vier Kapiteln, die alle sehr lang sind. Nach dem Ende eines Kapitels, taucht eine Liste von Herausforderungen auf, die unsere Leistung bewertet und nach einem erneuten Durchgang schreit, wenn man es denn auf die 100 Prozent abgesehen hat. Die Herausforderungen reichen vom Aufbau der Basis zum maximalen Level, bis zum Erledigen besonders schwerer Gegner oder wollen, dass wir ein Kapitel innerhalb einer gewissen Spielzeit bewältigen.

Neben der Hauptgeschichte gibt es noch einen Modus mit dem Namen Terra Incognita, in dem wir völlig frei bauen können. Man muss losziehen und Ressourcen besorgen, aber es laufen keine Gegner auf unserer Baustelle herum, um unsere Kreation wieder einzureißen. Wer Ärger sucht, findet ihn hinter den Portalen, auf der Suche nach weiteren Materialien. Man kann hier Stunden verbringen und man kann seine Kreationen mit anderen Spielern teilen. Terra Incognita ist brillant und ein sehr entspannender Modus, in dem man einfach bauen kann, was man möchte.

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Dragon Quest Builders hat einige Fehler - besonders beim Kampf und dem Platzieren der Blöcke.

Die Menge an Inhalten, die Dragon Quest Builders bietet, ist erstaunlich. Ich habe über 50 Stunden mit der Kampagne verbraucht und noch mal fünf weitere in Terra Incognita, aber selbst danach waren noch etliche Herausforderungen übrig - mal ganz abgesehen davon, wie süchtig der Basenbau macht.

Das audio-visuelle Design ist perfekt. Der Stil von Akira Toriyama ist so schön wie immer und sticht in dieser Generation von eher realistisch aussehenden Spielen besonders hervor. Der Soundtrack ist wunderschön und jede Basis und Umgebung hat ihre eigene Musik. Die Musik und der Sound von Koichi Sugiyama treffen genau die richtigen Töne und passt perfekt.
Trotzdem ist das Spiel selbst nicht perfekt. Dragon Quest Builders hat einige Fehler - besonders beim Kampf und dem Platzieren der Blöcke. Die Kämpfe haben zu wenig Tiefgang und manche Gegner bieten einfach keinerlei Herausforderung. Die Kämpfe wären gelungener, wenn es eine Zielmechanik zum Aufschalten gegeben hätte. Es gibt auch kein Blocken oder eine Ausweichrolle. An das Platzieren der Blöcke zum Bauen gewöhnt man sich, aber es hätte schon von Anfang an leichter sein müssen.

Trotzdem: Insgesamt ist Dragon Quest Builders ein süchtig-machendes, wunderschönes, farbenfrohes und spaßiges Abenteuer das Fans und Neulinge gleichermaßsen geniessen können. Es nimmt einige Elemente von Minecraft auf - ist aber im Herzen ein RPG. Seine Fehler darf man vernachlässigen, denn sie treten bei der Unmenge an tollen Inhalten schnell in den Hintergrund. Ich bin wirklich überrascht, wie spaßig und süchtig-machend dieses Spiel geworden ist. Es ist mehr weit als ein Minecraft-Klone und es so zu nennen, wird ihm in keiner Weise gerecht.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
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Kämpfe könnten merh Tiefgang bieten, Platzieren der
overall score
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