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Fast Racing Neo

Fast: Racing Neo

Eines der schönsten Spiele für die Wii U kommt aus München. Das Rennspiel von Shin'en gibt ordentlich Gas und macht dazu noch Spaß.

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Über zehn Jahren müssen Nintendo-Anhänger nun schon ohne das geliebte F-Zero auskommen. Die futuristische Rennspielserie hat sich ziemlich rar gemacht und derzeit ist nicht klar, wann sie aus der Versenkung wieder auftaucht. Gleiches gilt für das ähnlich gelagerte Wipeout, um das es inzwischen auch ziemlich still geworden ist. Der letzte Titel für Konsole erschien im Jahr 2008. Für die Vita folgte 2012 noch ein Ableger, dann machte Sony das Studio in Liverpool dicht, dass einst die Serie ins Leben gerufen hat.

Es scheinen schlechte Zeiten für wummernde Beats und rasend schnelles Tempo. Doch der Münchener Entwickler Shin'en Multimedia hat diese Lücke offenbar erkannt und liefert einen würdigen Nachfolger für Fast: Racing League für Wii aus dem Jahr 2011. Fast: Racing Neo tritt an die Stelle, die F-Zero und Wipeout hinterlassen haben. Das Rennspiel setzt auf viele vertraute Elemente, wozu auch der Soundtrack, die präzise Steuerung, aber vor allem auch das Tempo gehören.

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Das Spiel besteht aus drei Ligen, die jeweils vier Cups mit je vier Strecken bieten.
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Das Spiel besteht aus drei Ligen, die jeweils vier Cups mit je vier Strecken bieten. Je höher die Liga, desto höher das Tempo und desto geschickte agiert die künstliche Intelligenz. Nintendo-Anhänger kennen das Prinzip bereits von Mario Kart. Auf der Strecke gibt es Beschleunigungsstreifen, die allerdings in den beiden Farben Orange und Blau enthalten sind. Um auch wirklich zu beschleunigen und nicht ausgebremst zu werden, müssen wir unser Fahrzeug über die Schultertaste in die jeweilige Phasen-Farbe wechseln lassen. Dazu kommen Turbo-Kugeln auf der Strecke, die eine Leiste auffüllen, mit der wir ebenfalls das Tempo erhöhen können.

Neben der Meisterschaft und dem Zeitfahren, das übrigens auch die besten Zeiten der Entwickler enthält, gibt es noch den Hero-Modus. Der ist komplett neu und eine ziemliche Herausforderung. Die Turbo-Leiste fungiert gleichzeitig als Lebensenergie. Verbrauchen wir also den kompletten Turbo, sind wir auch bei kleinen Fehlern schwer verwundbar. Und wird unser Fahrzeug zerstört, ist das Rennen vorbei und wir müssen von vorn beginnen. Gleichzeitig müssen wir hier den ersten Platz erreichen, um zu gewinnen. Die Strecken sind außerdem spiegelverkehrt. Die Entwickler wollen uns richtig fordern. Daher ist er auch erst verfügbar, so bald wir in der schwersten Liga mindestens den dritten Platz erreicht haben.

Das Design der Strecken ist abwechslungsreich und die meisten bieten auch ein paar echte Eigenheiten. Wir rasen durch Schluchten mit riesigen Raupen wie aus Dune, wir fahren durch schneebedeckte Landschaften, karge Wüstenlandschaften und kurvige Dschungelpfade. Es geht durch futuristische Städte und entlang an stürmischen Küsten. Auf manchen Pisten erwarten uns herabfallende Trümmer. Andere behindern die Weg mit Containern oder kleinen Sandstürmen. Mit ihren vielen Details sind wunderschöne Kurse entstanden.

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Lokal kann im Splitscreen gespielt werden, aber nur mit zwei Spielern bleibt es bei 60 Bildern pro Sekunde.

Von uns wird viel Aufmerksamkeit verlangt. Von der Strecke selbst durch die Hindernisse oder aber fehlende Seitenbegrenzungen. Und Vorsicht gilt natürlich auch vor den Gegnern selbst, die uns mit hohem Tempo wegdrängeln könnten. Noch dazu sieht Fast: Racing Neo ziemlich hübsch aus. Gerade die verschwimmenden Effekte mit 60 Bildern pro Sekunde, wenn es in den Turbo geht, sorgen für ein großartiges Gefühl. Aber in Sachen Grafik waren Shin'en Multimedia schon immer gut, aus einer eigentlich recht schwachen Hardware, optimale Ergebnisse herauszuholen. Das wird auch hier deutlich.

Neben den drei Solo-Modi gibt es auch ein Angebot für den Mehrspieler-Modus. Gespielt werden kann lokal im Splitscreen mit bis zu vier Spielern. Wird zu zweit gespielt, bleibt die hohe Bildwiederholrate sogar erhalten. Dazu kommt ein Online-Multiplayer für bis zu acht Spieler mit einem einfachen Bewertungssystem nach jedem Rennen, an dessen Wert die passendsten Gegner zu uns gelotst werden. Im Multiplayer sind aber auch nur die Strecken vorhanden, die wir zuvor in der Meisterschaft freigespielt haben. Es lohnt sich also, vorher ein Weilchen allein mit Fast: Racing Neo unterwegs zu sein.

Anders als im lokalen Rennen müssen wir online übrigens ein paar kleien Einschränkungen hinnehmen. In Fast: Racing Neo wählen wir lediglich ob wir gegen die ganze Welt oder gegen Freunde antreten wollen. Danach können wir uns eins von bis zu zehn Fahrzeugen wählen, die ebenfalls über die Meisterschaft freigeschaltet werden. Für die Strecke haben wir nur drei von insgesamt 16 möglichen Strecken zur Auswahl - und das können drei ganz andere sein als die anderen Mitspieler wählen. Per Zufall wird dann entschieden, welche Strecke gefahren wird. Dieses System ist ziemlich simpel, aber vielleicht kommt ja noch ein Update für mehr Optionen.

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Für einen Download-Titel ist das Gesamtpaket schwer in Ordnung und die Qualität großartig.

Die Musik ist ziemlich gut, auch wenn hier sicherlich noch etwas Potential nach oben ist. Am besten gefallen mir fast die treibenden Klänge im Menü. Bei diesem Punkt hat wahrscheinlich Wipeout weiter die Nase vorn. Aber berücksichtigen wir, dass es sich um einen Download-Titel handelt, ist das Gesamtpaket schwer in Ordnung und die Qualität großartig. Was mir noch fehlt, ist eine Anzeige, die mir verrät, wie weit der nächste Gegner von mir entfernt ist. Außerdem fehlt eine echte Übersicht mit den besten Zeiten. Aber das sind Kleinigkeiten und am Ende bleibt viel Lob für Shin'en Multimedia und Fast: Racing Neo übrig. Es ist eins der besten Rennspiele für die Wii U.

09 Gamereactor Deutschland
9 / 10
+
schicke Grafik, toller Sound, interessante Strecken, sehr gutes Tempo Gefühl, lokaler Multiplayer im Splitscreen, Online-Multiplayer
-
Online nur wenig Optionen
overall score
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