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Lego Super Mario - Starter-Set

Ein alter Freund schaut mal wieder vorbei, um mit seiner Bande neue Spielsachen von Lego auszuprobieren.

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Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben schon Nintendo-Figuren aus Lego nachgebaut habe. Als Fan von beiden Unternehmen müssen es viele Male gewesen sein. Ich habe mich immer gefragt, wieso dieser so offensichtliche Lizenzdeal nie wirklich über die Bühne ging. Dann kam im Herbst 2015 Lego Dimensions und ich hatte große Hoffnung, dass auch die Nintendo-Charaktere selbst ein Teil der Serie werden würden. Wurden sie nie. Sonic und Portal schafften es ins Spiel - und reichlich Popkultur. Aber nie Nintendo selbst. Und dann starb Lego Dimensions im Herbst 2017 den Heldentod. Ich bedauere das bis heute.

Nun also Lego Super Mario. Wieder eine Art Hybrid aus Videospiel und den klassischen Bausteinen, aber deutlicher gedacht als Lego Dimensions - das im Laufe dieses Textes noch mehrmals als Vergleich herhalten muss. Geht nicht anders. Lego Super Mario startet auch mit einem Starter-Set. Das braucht man, um überhaupt spielen zu können. Eigentlich kostet es 59 Euro, wird aber schon jetzt kurz nach dem Launch für um die 45 Euro bei Amazon & Co. verkauft. Im Starter-Set ist vor allem der digitale Super Mario zu finden, ein Tamagotchi 2.0 mit drei LCD-Farbdisplays. Das Minibriefmarkendisplay auf dem Bauch zeigt die Aktionen, seine Display-Äuglein und sein Display-Mund verhalten sich kontextsensitiv dazu. Über 100 unterschiedliche Reaktionen versprechen die Macher.

Lego Super Mario
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Lego Super MarioLego Super Mario

Mario rollt die Augen, verzieht den Mund und gibt die typischen Geräusche von sich, aus schepperden Minilautsprechern. Der Klempner quasselt auch ein bisschen, aber nur in englischer Sprache: "Lego Mario time!". Aber wie gesagt, ohne diesen Mario-Minicomputer läuft nichts. Er scannt mit einem Farbsensor speziell markierte Steine oder rote, grüne und blaue Flächen, um dann wiederum mit speziellen Aktionen darauf zu reagieren. Natürlich sammelt Mario dabei Münzen, das bekannte Geräusch und ein passendes Symbol zeigen das. Betrieben wird er mit zwei AAA-Batterien, die man extra kaufen muss. Das ist üblich mittlerweile, aus Sicherheitsgründen beim Versenden der Ware.

Neben Mario sind im Starterset natürlich auch Legosteine und an der Mario-Themenwelt orientierte Bausteine zu finden. Aus denen lassen sich Gumba und Bowser Jr. bauen, die ziemlich super aussehen. Mit ihnen sollen wir eigene Welten entwerfen oder die von Lego/Nintendo servierten Vorschläge umsetzen. Eine gedruckte Bauanleitung findet sich in der Packung übrigens nicht. Hierfür wird auf die digitale Version verwiesen, die in einer eigens dafür entwickelten App untergebracht ist. Ja genau, es gibt eine App - und das ist ein bisschen ein Problem, denn ohne Smartphone oder Smartdevice gibt es keine Bauanleitung. Und somit auch viel weniger Spaß, denn die App verlängert das Spielerlebnis über die Anleitung hinaus.

Man kann eigene Kreationen aus den Sets zusammenbauen und mit der Community teilen. Außerdem wird eine stilisierte Oberwelt gezeigt, in die man seine gekauften Sets integrieren kann (um so auf die Anleitungen zugreifen zu können). Allerdings habe ich leider bis heute noch nicht herausgefunden, was man mit den erspielten Münzen machen kann. Kommt vielleicht noch, oder eben nicht. Nett finde ich die Möglichkeiten, die zehn Sammlerfigürchen in blickdicht gehaltenen Tütchen für 3,99 Euro sichtbar zu machen. Auch die haben eine speziell bedruckte Legoplatte dabei, um sie mit Mario zu scannen und so ins Spiel zu integrieren. Leider sind auch hier keine weiteren Lego-Helden zu finden, sondern "nur" so Typen, wie einen Para-Gumba, (immerhin) ein Kugelwilli oder Bob-omb. Aber da kommt vielleicht noch mehr.

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Lego Super MarioLego Super Mario

Das "da kommt vielleicht noch mehr" ist am Ende (wie bei Lego Dimensions) das größte Problem der gesamten Lego-Super-Mario-Konzeption. Natürlich gibt es noch mehr Sets jenseits des Starter-Kartons, darunter aktuell vier Extra-Verkleidungen für Mario (für je zehn Euro) oder ein Bowser-Schloss für 99 Euro. So lässt sich das Level-Layout im großen und kleinen erweitern. Aber es bleibt der schale Beigeschmack, erst mehrfach zahlen zu müssen, bevor es so richtig lustig wird. Und mehrfach heißt hier: weit jenseits der 100 Euro, das Smartphone nicht mitgerechnet. Wem Geld ein bisschen egal ist, dem ist dieser Kritikpunkt egal. Allen anderen eher nicht.

Also: So niedlich ich den Mario selbst finde. Wirklich, wirklich niedlich; er schläft ein, wenn man ihn hinlegt, und schnarcht dann leise vor sich hin. Auf dem Display sind die Augen dann geschlossenen und drei pulsierendes Z sind auf dem Bauch zu sehen. Aber macht es wirklich Spaß, Lego Super Mario zu spielen? Egal ob als Videospiel oder als Lego? Der hauseigene, achtjährige Lego-Nintendo-Superfan ist einen Nachmittag lang schwer begeistert. Kehrt aber dann doch schnell wieder zu Lego Dimensions zurück. Das spielt er immer noch am liebsten. Und investiert sein Taschengeld bevorzugt in mittlerweile ziemlich teure Sammlerfiguren. Oder Pokémon-Karten. Aber eher nicht in mehr Lego Super Mario. Er jedenfalls wünscht sich Lego Dimensions zurück. Kann ich gut verstehen!

07 Gamereactor Deutschland
7 / 10
+
schöne Umsetzungen diverser Nintendo-Sidekicks, super-charmanter Super Mario, viele Möglichkeiten zum Level -bauen, tolle Spezial-Legosteine.
-
relativ teuer, immer noch keine kleinen Nintendo-Legofiguren, etwas konfuses Grundkonzept.
overall score
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